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AOK

Ampeln statt Apotheker

17.01.2012  16:50 Uhr

PZ / Satte vier Milliarden Euro beträgt der Gewinn der Gesetzlichen Krankenversicherung in den ersten drei Quartalen 2011. Das liegt auch an den Rabattverträgen. Eine Milliarde will die AOK in diesem Jahr mit Generika sparen, sagt der Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg, Christopher Hermann, beim »Spreestadt Forum« der Technischen Universität Berlin.

Der große Sitzungssaal im Haus der Bundesärztekammer in Berlin war bis auf den letzten Platz gefüllt. Wenn der Branchenführer über das Thema Rabattverträge referiert, dann ist das Interesse naturgemäß groß. Derzeit sei die AOK mit 73 Partnern und 1300 Verträgen im Generika-Markt aktiv, sagte Christopher Hermann, Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg.

 

Hermann teilt aus

 

Interessiert und engagiert war das Publikum allemal. Das zeigte auch die hitzige Diskussion, bei der Hermann nach einer ausführlichen Präsentation nicht immer sachlich blieb. Der Erfinder der Arzneimittelrabattverträge ließ keine Gelegenheit aus, gegen das »Hoch- preisoligopol der Pharmaindustrie« zu wettern. Fragen des Publikums wurden häufiger mit Phrasen als mit Argumenten bedacht.

Noch sei unklar, wie sich das Arzneimit­tel­markt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) auf die Versorgung der Patienten, die Preise von Arzneimitteln und auf die Weise, wie Hersteller Arzneimittel auf den Markt bringen, auswirke. Mit der Entwicklung der vergangenen Jahre ist er nicht zufrieden. Von 2005 bis 2010 seien die Ausgaben für Arzneimittel um rund 29 Prozent gestiegen.

 

Für Hermann steht fest: Die Ausgaben müssen wieder sinken. Wie dies seiner Meinung nach gehen könnte, schob er direkt nach: Gemeinsam mit den Haus­ärzten, die über Verträge zur Hausarztzen­trierten Versorgung ins Boot geholt werden, will die AOK die Kosten senken. Dazu werden die Ärzte motiviert, preiswerte Arzneimittel zu verordnen.

 

In Bayern und Baden-Württemberg läuft dieser Vertrag schon einige Zeit.Ein wesentlicher Baustein des AOK-Kostendämpfungsprogramms ist eine Software, die den Hausärzten alle guten, weil billigen Medikamente, grün darstellt und alle teureren Präparate ohne Rabattvertrag rot anzeigt. Mit ihrer Ampelwelt umgeht die AOK die Kassenärztlichen Vereinigungen und bindet den Patienten langfristig an einen Hausarzt mit AOK-Vertrag, der den Mediziner für korrektes Verordnungsverhalten belohnt.

 

Hermann liebt die eigenen Systeme. Was nicht von der AOK stammt, mag er weniger. Er hielt es beim Spreestadt-Forum aber für unnötig, dies sachlich zu begründen. Warum er das Zukunftsmodell von ABDA und KBV ablehnt, beantwortete er nicht hinreichend. Auch auf die Frage, warum das Konzept den Rabattverträgen im Weg stehen soll, blieb er eine rationale Antwort schuldig.

 

Tiefes Misstrauen

 

Ganz offensichtlich hegt Hermann ein tiefes Misstrauen gegen die Pharmazeuten. Dass die Apotheker im Zukunftsmodell verantwortlich für die Medikation sind, bezeichnete er als »unhaltbares Wiederherstellen der Altsituation«. Und er ergänzte: »Wir sind dagegen, dass die Ärzte die Hoheit an die Apotheker am Tresen abgeben.« Dass dies Unsinn ist, weiß vermutlich auch Hermann. Aber um Fakten ging es ja nur am Rande. /

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