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Gesundheitspolitik

Ist die Hoffnung grün?

18.01.2011  16:55 Uhr

Von Daniel Rücker, Düsseldorf / Grüne Gesundheitspolitiker hatten bislang wenige Sympathisanten unter den Apothekern. Das könnte sich in Zukunft ändern. Es gibt Grund zur Hoffnung, dass die gesundheitspolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, Biggi Bender, ihre Deutungshoheit verloren hat. Aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen kommen Töne, die meilenweit vom Benderschen Apotheker-Bashing entfernt sind.

Bereits in der vorvergangenen Woche hatte die grüne Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens beim Neujahrsempfang der Apothekerkammer Nordrhein in Düsseldorf deutlich gemacht, dass die persönliche Beratung in der Apotheke für sie einen hohen Stellenwert hat und sie deshalb »die Apotheke in Pantoffelnähe« den Medikamentenabholstellen in Supermärkten oder dem Versandhandel vorzieht.

Beim Neujahrsempfang des Kölner Apothekerver­eins am 12. Januar legte nun der gesundheits­politische Sprecher der Grünen im Landtag, Arif Ünal, nach: »Die älter werdende Gesellschaft braucht wohnortnahe Apotheken«, sagte er und machte damit deutlich, dass Steffens Position keine Einzelmeinung ist.

 

Gerade auf dem Land seien Apotheker oft die Einzigen, die die Menschen noch kompetent über Arzneimittel beraten könnten, nachdem auch die letzte Arztpraxis geschlossen habe. Große Versorgungseinheiten arbeiteten dagegen überregional und mieden die ländlichen Regionen. Zudem seien Arzneimittel keine gewöhnliche Ware und seien deshalb besser in der Hand von Freiberuflern als bei Konzernen aufgehoben.

 

Ünal sieht die Apotheker auch in der Pflicht bei der angemessenen Versorgung von Migranten. In möglichst vielen Apotheken sollte es deshalb Mitarbeiter geben, die Türkisch oder andere Fremdsprachen sprechen. Der Vorsitzende des Kölner Apothekervereins, Thomas Preis, machte deutlich, dass dies bereits in vielen Apotheken die Regel sei.

 

Bessere Beratung

 

Die offensichtliche Sympathie der nordrhein-westfälischen Grünen für die inhabergeführte Apotheke ist für die Partei durchaus ungewöhnlich. Bislang zeichnete sich grüne Gesundheitspolitik durch ein manifestes Misstrauen gegen die Apotheker aus. Bundespolitikerin Bender als gesundheitspolitische Sprecherin der Partei setzt auf eine Deregulierung der Arzneimittelversorgung und wirft den Apothekern regelmäßig Versagen in der Beratung vor. Die Qualität der Beratung ist Steffens und Ünal allerdings auch ein zentrales Anliegen. Beide mahnten hier Verbesserungen an. Ünal sagte aber auch, dass er sich auf die Zusammenarbeit mit den Apothekern freue.

 

Es ist wohl nicht zu erwarten, dass nun die Apotheker in Scharen den Grünen beitreten. Die Aussagen aus Nordrhein-Westfalen zeigen aber, dass es in der Partei mittlerweile einflussreiche Politiker gibt, die die Apotheker und ihre Aufgaben wohlwollender und differenzierter sehen. / 

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