Pharmazeutische Zeitung online

Weltweite Kontrollen

11.01.2011  12:32 Uhr

Im Allgemeinen kann heute davon ausgegangen werden, dass die in Deutschland in der legalen Distributionskette angebotenen Arzneimittel über eine hervorragende pharmazeutische Qualität verfügen. Dennoch werden Generika wie auch Originalpräparate aus Kostengründen immer häufiger im Ausland produziert. Den daraus resultierenden Konsequenzen für die Qualitätskontrolle muss die Politik stärker Rechnung tragen.

 

Während noch vor 20 Jahren rund 80 Prozent aller Arzneistoffe in Europa hergestellt wurden, kommen heute vier von fünf Arzneistoffen aus Indien, China oder anderen Fernostländern. Dort gelten zwar die gleichen Qualitätsanforderungen wie in Deutschland, eine wirksame Vor-Ort-Kontrolle der Hersteller und Produzenten ist jedoch erheblich schwieriger.

 

Vor dem Hintergrund einer stark globalisierten Arzneistoff- und Fertigarzneimittelherstellung stellen sich das Zentrallabor deutscher Apotheker und die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft zu Recht die Frage, wie die hohen Qualitätsvorgaben in der Produktion, Qualitätskontrolle und Distribution von Arzneistoffen und Arzneimitteln auch in Zukunft nachhaltig gewährleistet werden können (siehe dazu DPhG-/ZL-Statement: Multinationale Medikamente...).

 

Zweifelsfrei liegt die Hauptverantwortung bei den pharmazeutischen Unternehmen selbst. Diese sollten sich angesichts der oftmals unübersichtlichen Liefer- und Produktionsketten rund um den Globus noch häufiger vor Ort bei ihren Lieferanten und Herstellern davon überzeugen, dass alle Qualitätsanforderungen kompromisslos eingehalten werden. Systematische Risikoanalysen aller Prozesse und insbesondere eigene Untersuchungen mit modernen analytischen Methoden sind zwar aufwendig und teuer, sie sichern aber langfristig die hohe Qualität der Arzneimittel.

 

Die globalisierte Arzneimittelherstellung mit allen Risiken und bereits bekannt gewordenen Problemen gibt berechtigen Anlass zur Sorge. Nationale und europäische Behörden müssen sich deshalb die Frage stellen, ob mit dem Problem der globalisierten Arzneimittelherstellung in allen Belangen verantwortungsbewusst umgegangen wird. Es wäre an der Zeit, dass sich eine hochkarätig besetzte Enquete-Kommission auf EU-Ebene mit diesem Problem auseinandersetzen würde und die notwendigen Schlüsse für die Zukunft zieht.

 

Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz

Mitglied der Chefredaktion

Präsident der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa