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Hahnemann-Haus

Homöopathie an der Quelle

11.01.2011  16:12 Uhr

Von Matthias Rockrohr / Das sächsische Torgau ist eng mit der Geschichte der Homöopathie verbunden. Hier schuf Samuel Hahnemann nicht nur das »Organon der rationellen Heilkunde«. Bis heute erhalten ist sein Haus, in dem er sechs Jahre wohnte und arbeitete.

Der in Meißen geborene Hahnemann lebte und praktizierte in zahlreichen nord- und mitteldeutschen Städten, bevor er nach Torgau kam. Sein großes Bauerngut im nahegelegenen Schildau musste er verkaufen. Nur etwa alle zwei Tage suchte ihn dort ein Kranker auf, das belegen Krankenjournale aus dieser Zeit. Für seine elfköpfige Familie reichten die kleinen Honorare nicht zum Leben, und so zog Hahnemann 1804 vom Land in ein stattliches Freihaus in Torgau an der Elbe. Ursprünglich als höfischer Adelssitz errichtet, hatte das Haus bereits eine über 300-jährige Geschichte und war auch um 1800 noch ein repräsentatives Gebäude.

Kurz vor Weihnachten begann Hahnemann mit seiner Tätigkeit im Haus in der Pfarrstraße 3. Aus seinen Auf­zeichnungen geht hervor, dass die Zahl der Praxisbesu­cher von nun an ständig stieg – schon damals wurden die Fähigkeiten eines Arztes unter anderem auch nach der Größe seines Hauses beurteilt. 1811 kamen durch­schnitt­lich fünf Kranke pro Tag.

 

Hahnemanns Leben in Torgau war frei von materiellen Sorgen: gute Voraussetzungen für seine Produktivität in dieser Zeit. Neben fünf Schriften zu chemisch-pharma­zeutischen Themen erschienen viele andere bedeutende Arbeiten: Äskulap auf der Wagschale (1805), Heilkunde der Erfahrung, Hufelands Journal (1805), Bemerkungen über das Scharlachfieber (1808), Ueber die venerischen Krankheiten und ihre Cur (1809), Reine Arzneimittellehre, Theil 1 (1810).

Das »Organon der rationellen Heilkunde«, das wohl bedeutendste Werk Hahnemanns, erschien 1810 in seiner ersten Auflage. Hierin sind erstmals seine in 15-jähriger Arbeit erworbenen Erkenntnisse mit der Heilung durch Ähnlichkeit systematisch dargelegt. Dieses Standardwerk der Homöopathie entwickelte er bis zu seinem Tod ständig weiter. In Hahnemanns Pariser Zeit entstand die letzte, die 6. Auflage des Werks und seine Umbenennung zum »Organon der Heilkunst«. Ende 1811 verließ die Familie ihr Haus in Torgau, danach herrschte in der Stadt ein fast 200-jähriges »Homöopathie-Vakuum«.

 

Erst mit der Gründung des Internationalen Homöopa­thie­kollegs hielt die Homöopathie 2003 wieder Einzug in die Stadt zwischen Wittenberg und Meißen. Heute ist das restaurierte Hahnemann-Haus in Torgau ein Ort für internationalen Austausch und homöopathisch-wissenschaftliche Forschung. Jährlich beginnt hier eine 3-jährige berufsbegleitende Homöopathie-Ausbildung. Ein großer Anteil der derzeitigen Studenten sind Apotheker und Apothekerinnen.

 

Informationen zum Hahneman-Haus und zur Homöopathieausbildung gibt es beim Internationalen Homöopathiekolleg Torgau e.V., Pfarrstraße 3, 04860 Torgau, Telefon: 03421 774131, Fax.: 03421 774142, info(at)hahnemann-torgau.de, www.hahnemann-torgau.de/

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