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Wahl des Antidepressivums

Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Bei der Wahl des richtigen Antidepressivums komme es vor allem darauf an, welches der Patient gut verträgt, verdeutlichte Professor Dr. Kristina Friedland von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz beim Pharmacon in Meran. Denn: Die Wirkung der einzelnen Klassen ähnelt sich, aber Nebenwirkungsprofil und damit die Therapietreue unterscheiden sich deutlich.
Laura Rudolph
02.06.2025  11:00 Uhr
Auf die Nebenwirkungen kommt es an

»Wir haben je nach Wirkstoffklasse seit mehr als 60 Jahren Erfahrung in der Anwendung von Antidepressiva«, betonte die Apothekerin. Damit die Medikamente zuverlässig wirken können, sei die Therapietreue ganz entscheidend. »Bei etwa 70 Prozent der Patienten setzt die Wirkung von klassischen Antidepressiva innerhalb von zwei bis sechs Wochen ein, aber nur, wenn die Dosierung ausreichend hoch ist und wenn das Präparat nicht vorher wegen Nebenwirkungen abgesetzt wird.«

Hier komme den Apothekenteams bei der Beratung eine wichtige Rolle zu, betonte Friedland. Indem sie gut über die Wirkung von Antidepressiva und deren Wirklatenz aufklärten, könnten  sie dazu beitragen, Therapieabbrüche zu vermeiden. Dazu gehöre auch, laiengerecht über den Wirkmechanismus aufzuklären. »Alle Antidepressiva erhöhen die Konzentration der Neurotransmitter im postsynaptischen Spalt.« Dieser Prozess laufe bereits innerhalb weniger Stunden ab. Die eigentliche Wirkung entstehe jedoch erst durch langfristige Veränderungen in der Struktur und Funktion von Nervenzellen. »Die Veränderung der synaptischen Plastizität braucht einfach ihre Zeit«, betonte die Pharmakologin.

Welcher Wirkstoff ist der richtige?

Laut Friedland zeigen Metaanalysen nur geringe Unterschiede in der Wirksamkeit zwischen den verschiedenen Antidepressiva-Gruppen. Deutlich unterscheide sich dagegen das Nebenwirkungsspektrum und damit die individuelle Akzeptanz der Wirkstoffklassen. Deshalb sei es entscheidend, dass Arzt und Patient gemeinsam das am besten geeignete Präparat auswählen, unter Berücksichtigung möglicher Gegenanzeigen. Dabei sollte auch thematisiert werden, welche Nebenwirkungen für den Patienten tragbar sind.

»Ein häufige Nebenwirkung, mit der viele Patienten nicht auf Dauer leben wollen, sind sexuelle Funktionsstörungen«, erklärte die Referentin. Diese treten vor allem bei selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) wie Fluoxetin, Paroxetin oder Sertralin auf, etwas seltener auch bei Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmeinhibitoren (SNRI) wie Venlafaxin oder Duloxetin.

Dagegen gelten einige Wirkstoffe als besser verträglich in Bezug auf die Sexualität, darunter etwa Bupropion oder Mirtazapin. Bei letzterem Wirkstoff ist allerdings eine Gewichtszunahme häufig.

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