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Gegen den Zytokinsturm

Auch du, Bruton?

Um den gefährlichen Zytokinsturm bei einer Covid-19-Erkrankung in Schach zu halten, werden mittlerweile verschiedene Wirkstoffe geprüft. Nun ist dafür auch die Brutonkinase-Hemmung im Gespräch.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 10.06.2020  14:00 Uhr

Brutonkinase-Hemmer können die Produktion von Zytokinen stoppen. Das National Cancer Institute der USA meldet erste positive Ergebnisse aus einer kleiner Studie mit Covid-19-Patienten. In dieser wurden elf Patienten, die Sauerstoff benötigten und acht Patienten, die mechanisch beatmet wurden, mit dem Brutonkinase (BTK)-Hemmer Acalabrutinib behandelt. In »Science Immunology« wurden diese Woche die Ergebnisse veröffentlicht.

Über 10 bis 14 Tage verabreicht verbesserte der Kinasehemmer die Sauerstoffbindung vieler Patienten, vor allem in der erstgenannten Gruppe. Oft trat der Effekt schon innerhalb von ein bis drei Tagen auf. Die Entzündungsparameter C-reaktives Protein und Interleukin-6 (IL-6) normalisierten sich, ebenso positiv war der Trend bei der Zahl der Lymphozyten. Bei insgesamt 19 Patienten in einer Untersuchung ohne Placebogruppe kann man allerdings nicht sicher sein, ob die Effekte tatsächlich auf den Kinasehemmer zurückzuführen sind. Hersteller Astra-Zeneca will den Effekt des Arzneistoffs nun in einer größeren, randomiserten und placebokontrollierten Phase-II-Studie bei Covid-19-Patienten testen.

Im Jahr 2017 erhielt das Acalabrutinib-haltige Präparat Calquence® in den USA eine Zulassung für die Behandlung von vorbehandelten Patienten mit einem Mantelzelllymphom. In Deutschland ist Acalabrutinib bisher nicht zugelassen. Dafür gibt es aber einen anderen Brutonkinase-Hemmer im Handel: Ibrutinib (Imbruvica®). Auch dieser kommt zum Beispiel beim Mantelzelllyphom zum Einsatz. Und auch er hat schon erste Erfahrungen bei Covid-19-Patienten sammeln können.

Im Fachjournal »Blood« wird zum Beispiel auf positive Beobachtungen bei Krebspatienten, die mit Ibrutinib behandelt wurden und die sich mit SARS-CoV-2 infiziert hatten, aufmerksam gemacht. Auch hier stehen aber noch große Studien aus, die Wirksamkeit und Sicherheit von BTK-Hemmern in der Indikation Covid-19 unter Beweis stellen. 

Zu bedenken ist dabei auch, dass BTK-Hemmer in die B-Zell-Aktivierung eingreifen und möglicherweise der Antikörperbildung im Wege stehen könnten. Dazu schreiben die Autoren der Science-Publikation, dass man diese Besorgnis durch den Zeitpunkt der Verabreichung des Wirkstoffs abmildern könne. Das heißt: Bis zur potenziellen Gabe der Wirkstoffe und deren Effekt auf die Antikörper-Bildung sollte diese bereits im Körper der Patienten angelaufen sein.

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