Astra-Zeneca will Covid-Impfstoff an Kindern ab sechs testen | 
				
		
	
		In Großbritannien rekrutiert die Universität Oxford derzeit Kinder zwischen 6 und 17 Jahren im Raum London und im Raum Bristol für eine klinische Studie mit dem von ihr ursprünglich entwickelten Covid-19-Impfstoff. / Foto: Adobe Stock/yanadjan
Der Vektorimpfstoff mit dem offiziellen Namen Covid-19 Vaccine Astra-Zeneca, den der Konzern gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt hat, soll demnach an 300 Freiwilligen zwischen 6 und 17 Jahren getestet werden. Die ersten Impfungen sollen noch diesen Monat beginnen. Dabei erhalten bis zu 240 Teilnehmer den Impfstoff, die restlichen hingegen ein Kontrollmittel. «Es ist wichtig zu untersuchen, wie Kinder und Jugendliche auf den Impfstoff reagieren, da einige Kinder von einer Impfung profitieren könnten», sagte Professor Dr. Andrew Pollard von der Uni Oxford einer Mitteilung vom Samstag zufolge. Bislang ist der Astra-Zeneca-Impfstoff für Personen ab einem Alter von 18 Jahren und ohne Altersbeschränkung nach oben zugelassen.
Der stellvertretende medizinische Chefberater der britischen Regierung, Jonathan Van-Tam, hatte jüngst mitgeteilt, derzeit liefen mehrere Studien, um Impfstoffe für Kinder zu entwickeln. Nach Ansicht des Kinderärzteverbands Royal College of Paediatrics and Child Health kann Covid-19 auch bei Kindern zu Tod oder schweren Erkrankungen führen. Dies sei aber selten. Es sei klar, dass die Sterblichkeit durch Covid-19 bei Kindern erheblich geringer ist als bei älteren Menschen. «Es gibt auch Hinweise darauf, dass es weniger wahrscheinlich ist, dass Kinder sich infizieren.» Die Rolle von Kindern bei der Übertragung sei weiter unklar. Eindeutige Beweise, dass sie ansteckender sind als Erwachsene, gebe es aber nicht.
Der Oxford-Experte Rinn Song sagte, die Pandemie habe tiefgreifende negative Auswirkungen auf Bildung, soziale Entwicklung und emotionales Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen gehabt. «Es ist daher wichtig, Daten über die Sicherheit und die Immunantwort auf unseren Corona-Impfstoff in diesen Altersgruppen zu sammeln, damit sie möglicherweise in naher Zukunft von der Aufnahme in Impfprogramme profitieren können.»
Großbritannien ist mittlerweile dem selbst gesteckten Ziel sehr nahe, bis zum 15. Februar insgesamt 15 Millionen Menschen aus den am meisten gefährdeten Gruppen gegen Corona zu impfen. Bis zum Freitag haben offiziellen Zahlen zufolge mehr als 14,5 Millionen Menschen eine erste Dosis erhalten.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.