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Sabine Dittmar (SPD)

»Astra-Zeneca spielt in der gleichen Liga wie die mRNA-Impfstoffe«

Das Vertrauen der Gesellschaft in den Coronavirus-Impfstoff von Astra-Zeneca ist beschädigt. Weltärztebund-Chef Frank-Ulrich Montgomery rät sogar öffentlich davon ab, dass sich das Gesundheitspersonal mit der Vakzine immunisieren lässt. Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Sabine Dittmar, ist ebenfalls Ärztin und hat kein Verständnis für die Diskussionen rund um den Impfstoff. Ein Interview.
AutorKontaktBenjamin Rohrer
Datum 22.02.2021  10:00 Uhr
»Die STIKO-Empfehlung bedeutet nicht, dass der Impfstoff weniger wirksam ist«

»Die STIKO-Empfehlung bedeutet nicht, dass der Impfstoff weniger wirksam ist«

PZ: Die STIKO empfiehlt den Impfstoff nur bei Menschen unter 65 Jahren – wohlgemerkt reden wir hier über eine Krankheit, die insbesondere ältere Menschen gefährdet. Auch das hat das Vertrauen in den Astra-Zeneca-Impfstoff nicht unbedingt gestärkt.

Dittmar: Ich bin auch der STIKO dankbar, dass eine kritische, faktenbasierte Überprüfung des Impfstoffes vorgenommen wurde. Allerdings heißt die STIKO-Empfehlung ja nicht, dass die Vakzine bei Älteren weniger wirksam ist. Sie besagt lediglich, dass es noch keine ausreichenden Daten für diese Altersgruppe gibt. Für mich steht fest: Für alle Zulassungsbereiche ist eine Wirksamkeit wissenschaftlich belegt.

PZ: Hat es das Unternehmen aus Ihrer Sicht verpasst, hier ordentliche Daten vorzulegen?

Dittmar: Man hätte das Studiendesign wirklich klüger aufbauen sollen. Ich erwarte jetzt von Astra-Zeneca, dass in England die entsprechenden Daten ausgewertet und der EMA vorgelegt werden – dort wird der Impfstoff ja auch an Älteren angewendet. Das wird in einigen Wochen sicherlich passieren.

PZ: Es gibt ja Kritiker, die meinen, dass ein Impfstoff bei einer solchen Datenlage in »normalen« Zeiten nicht zugelassen worden wäre. Hat die Politik bei der Zulassung Druck ausgeübt?

Dittmar: Ich verlasse mich da auf die Aussagen des Ministers und gehe natürlich davon aus, dass die Zulassung ausschließlich auf wissenschaftlich evaluierten Daten basiert. Zumal wir in Deutschland wenig Einblick in die Vorgänge auf EU-Ebene haben. Ich möchte daran erinnern, dass gerade an die Zulassung von Impfstoffen, die ja gesunden Menschen verabreicht werden, höchste Sicherheitsanforderungen geknüpft werden.

PZ: Wie beurteilen Sie denn die aktuelle Debatte um die Nebenwirkungen beim Astra-Zeneca-Impfstoff?

Dittmar: Wir müssen wirklich aufpassen, dass wir diese Diskussion nicht übertreiben und aufbauschen. Das ist ein Vektorimpfstoff – die Nebenwirkungen und Reaktionen auf solche Impfstoffe sind uns seit Jahrzehnten bestens bekannt. Auch dass insbesondere jüngere Menschen aufgrund ihres noch aktiveren Immunsystems heftiger auf eine Impfung reagieren, ist nichts Neues.

 PZ: Trotzdem steht unter dem Strich – zumindest derzeit noch – eine belegte Wirksamkeit von etwa 60 Prozent. Gleichzeitig gibt es aber Impfstoffe im Markt, die in Studien eine Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent zeigten. Rutschen wir da nicht in eine Zwei-Klassen-Behandlung rein?

Dittmar: So ist es aus meiner Sicht nicht. Professor Drosten hat kürzlich auch erst wieder darauf hingewiesen, dass das Astra-Zeneca-Präparat beim Endpunkt Vermeidung von schweren Krankheitsverläufen ebenso gute Ergebnisse erzielt wie die mRNA-Impfstoffe.

PZ: Was muss die Politik denn jetzt kommunizieren, damit das Zutrauen in das Präparat wieder steigt?

Dittmar: Klar ist es gut, wenn Minister Spahn oder ich uns dafür aussprechen, dass man der auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Zulassung vertrauen sollte. Viel wichtiger ist es aber, dass die Wissenschaft selbst, also Virologen und Impfstoff-Experten, sich zur Wirksamkeit des Impfstoffes äußern.

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