Arzneimittelausgaben steigen um 7,8 Prozent |
Bei den Arzneimittelausgaben haben sich zudem die unterjährig festgestellten Ausgabenzuwächse im Jahresverlauf stetig erhöht. Der Kostenanstieg ist nach Angaben des BMG aber nur zu einem geringen Anteil auf die Rücknahme der Mehrwertsteuerabsenkung zu Beginn des Jahres 2021 zurückzuführen. Und: Die Einsparungen durch die Rabattverträge wuchsen ähnlich wie im Vorjahr um etwa 2,2 Prozent.
Der Gesundheitsfonds erzielte 2021 einen Überschuss von rund 1,4 Milliarden Euro. Dies sei damit zu erklären, dass sich die Beitragseinnahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) besser entwickelt haben, als der Schätzerkreis noch im Oktober 2020 prognostiziert hatte. Die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds belief sich zum Stichtag 17. Januar 2022 auf rund 7,9 Milliarden Euro.
Insgesamt verzeichneten alle Krankenkassenarten 2021 Defizite: Für die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) lag das Minus bei 4,163 Milliarden Euro, für die Ersatzkassen bei 576 Millionen Euro, für die Betriebskrankenkassen (BKK) bei 480 Millionen Euro, für die Innungskrankenkassen (IKK) bei 409 Millionen Euro und für die Knappschaft bei 104 Millionen Euro. Die Landwirtschaftliche Krankenkasse, die nicht von der Vermögensabführung betroffen war, schloss das Jahr 2021 mit einem Defizit in Höhe von 31,2 Millionen Euro ab.
Mit Blick auf das aktuelle Jahr betont das BMG, dass der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz durch die Zahlung des ergänzenden Bundeszuschusses von 14 Milliarden Euro weitestgehend stabilisiert werden konnte. Zum 1. Januar 2022 haben 19 Krankenkassen ihre Beitragssätze erhöht, die Zusatzbeitragssätze konnten für 68 Krankenkassen aber stabil bleiben. Bei neun Kassen wurden sie abgesenkt. Allerdings soll der ergänzende Bundeszuschuss von 14 Milliarden Euro ab 2023 entfallen. Damit stehe die GKV vor großen, finanziellen Herausforderungen, heißt es. Das BMG erklärte aber, dass die Bundesregierung rechtzeitig Maßnahmen ergreifen werde, um die Finanzierung der GKV sicherzustellen.