Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Digitalisierung
-
Apotheker offen für digitale Bestellplattformen

Bestellplattformen für Vor-Ort-Apotheken sollen in Zeiten des E-Rezepts den Versendern die Stirn bieten. In der Studie »Lieferando für Medikamente« werden die Ansichten von Apothekern zu diesen digitalen Marktplätzen befragt. Die große Mehrheit zeigt sich offen für solche Portale wie etwa die Initiative Pro AvO.
AutorKontaktCharlotte Kurz
Datum 19.05.2020  15:08 Uhr

Sicherung des Vor-Ort-Umsatzes

Einer digitalen Bestellplattform würde sich die große Mehrheit der Apotheker anschließen (85 Prozent). Als Hauptgrund nennen sie die Sicherung des Vor-Ort-Umsatzes, vor allem um erfolgreich gegen Versandapotheken konkurrieren zu können (87 Prozent). Zudem möchten die Apotheken die Kundenzufriedenheit durch das Angebot digitaler Bestell- und Liefermöglichkeiten steigern (82 Prozent).

Die Studie befragte die Apotheker nicht nur ob sie bereit wären digital aufzurüsten, sondern auch zu ihrer Leistungsfähigkeit, Medikamente mithilfe eines Online-Portals versenden zu können. Selbst bei einer deutlich erhöhten Nachfrage, beispielsweise einer Verdoppelung des Bestellvolumens, sehen sich 81 Prozent der Befragten in der Lage, diese sofort zu bedienen. Mehr als die Hälfte der Apotheker könnten am selben Tag ausliefern, sogar bei Bestellungen die spätestens zwischen 15 und 17 Uhr erfolgen. Wichtig ist den Apotheken, dass dabei der eigene Botendienst genutzt wird.

Eine Mitgliedschaft bei digitalen Bestellplattformen wird meist im Abonnement abgeschlossen, ein monatliches Entgelt wäre damit für die Offizinen fällig. Maximal 150 Euro pro Monat sind 94 Prozent der Befragten bereit zu bezahlen. Bei der Vergabe eines exklusiven Liefergebiets erhöht sich die Preisbereitschaft der Apotheker. 40 Prozent der Befragten sehen einen Vorteil der Teilnahme bei einem zusätzlichen monatlichen Umsatzvolumen von 900 bis 1.800 Euro. Für die große Mehrheit müsste der Umsatz jedoch deutlich höher sein: Bei 6.000 bis 9.000 Euro Umsatz sehen 74 Prozent der Apotheker einen Vorteil in der Teilnahme. Für die Abrechnung bevorzugen die meisten (69 Prozent) ein erfolgsbasiertes Vergütungsmodell, das einen Fixbetrag je Bestellung beinhaltet. Eine monatliche Pauschale wird tendenziell abgelehnt.

Bei Pro AvO können sich Apotheken bereits registrieren, der Start der Plattform steht aber noch nicht fest. 57 Prozent aus der Studie würden sich für Pro AvO entscheiden. Doch bereits heute gibt es einige andere Bestellportale. Doc.Green ist dieses Jahr ebenfalls in Kooperation mit Vor-Ort-Apotheken gestartet. Bei Ihre Apotheken (Noweda) nehmen rund 9.500 Apotheken teil. Per App können Medikamente auch bei Deine Apotheke (Phoenix) bestellt werden, 4.500 Apotheken sind deutschlandweit Mitglied.

Mehr von Avoxa