Apotheker fordern Bewegung beim Honorar |
Daniela Hüttemann |
22.06.2022 15:30 Uhr |
Ähnliches gilt für die Ausweitung von Pharmaziestudienplätzen an der Universität Hamburg, denn wie bundesweit spitzt sich auch der Personalmangel in den Hamburger Apotheken immer weiter zu. »Die Uni Hamburg behandelt diesen Studiengang sehr stiefmütterlich«, kritisierte Siemsen. Es sei der zweitkleinste Pharmazie-Studiengang bundesweit – und das in der zweitgrößten Stadt Deutschlands. »Leider verweigern sich alle politisch Verantwortlichen jedem Gespräch zu dem Thema«, berichtete Siemsen. Die zuständige Senatorin Katharina Fegebank verschiebe einen gemeinsamen Gesprächstermin immer wieder. »Pharmazie ist für die selbsternannte Life-Science-Stadt Hamburg wohl kein Thema – das ist kein Ruhmesblatt«, so der Kammerpräsident.
Thematisiert wurden auch die vielfältigen und immer weiter steigenden bürokratischen Anforderungen an die Apotheken, zum Beispiel die eigentlich schon für das Papierrezept gültige Mitwirkungspflicht zur Chargen-Nachverfolgung, falls Qualitätsmängel bei Medikamenten auftreten – auch dies ein Mehraufwand ohne Honorar, und das für eine Angelegenheit zwischen Pharmaindustrie und Krankenkassen. Darüber hinaus fürchten die Apotheken Retaxationen, wenn die Krankenkassen diese Daten verschärft beim E-Rezept abfragen.
Beim diesjährigen Deutschen Apothekertag Mitte September in München will die Hamburger Apothekerkammer mehrere Anträge zum Thema Nachhaltigkeit einbringen, darunter auch einen zur Abschaffung der Bonpflicht – wenn schon nicht aus Vernunft, dann dem Klima zuliebe. Auch wenn die Stimmung am Montagabend insgesamt eher pessimistisch war – Kampfgeist zeigten die Hamburger Apothekerinnen und Apotheker.
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