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Medikamentenmangel

Apotheker bittet Lauterbach, »Notlage« abzuwenden

Ein Apotheker aus dem baden-württembergischen Kirchheim hat einen »Brandbrief« an Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) geschickt. Darin schlägt er Alarm wegen des akuten Mangels an über 400 Arzneimitteln und fordert schnelle Unterstützung, um die Versorgung zu sichern. Er schlägt unter anderem vor, wichtige Medikamente wieder in Deutschland herzustellen und den Import von Arzneimitteln aus dem europäischen Ausland zu erleichtern.
Anne Orth
04.01.2023  15:35 Uhr

»Gesundheitssystem steht vor dem Burn-out«

»Meiner Ansicht nach befindet sich unser gesamtes Gesundheitssystem in einer Abwärtsspirale«, kritisierte Miller in seinem Schreiben, das der PZ vorliegt. Er beklagte unter anderem sinkende Apothekenzahlen, Schließung von Arztpraxen wegen fehlender Nachfolger, Fachpersonalmangel in allen Bereichen und eine unsichere Arzneimittelversorgung. Der Bevölkerung sei der Ernst der Situation »nicht in dieser Dramatik bewusst«, schrieb Miller. Gegenüber der PZ warnt er: »Seit Beginn der Pandemie sehe ich in den Apotheken eine gewaltige Aufgabe nach der anderen. In den Arztpraxen und Krankenhäusern sieht es ja nicht besser aus. Wenn es so weitergeht, steht unser Gesundheitssystem vor dem Burn-out.«

Als Ursachen für die Misere macht Miller in seinem Schreiben unter anderem die Verlagerung vor allem der Wirkstoffproduktion nach Asien, die Abhängigkeit vom asiatischen Markt und mangelnde Transparenz bei Arzneimittelreserven verantwortlich. Er kritisierte, dass Arzneimittel wie beispielsweise Paracetamol-Saft oft nur von wenigen Herstellern produziert werden. Weitere Ursachen für den Medikamentenmangel seien die Anfälligkeit der Lieferketten, Qualitätsprobleme und Bürokratie.

»Notsortiment« in Deutschland produzieren

Der Apotheker beschränkte sich in seinem Brief aber nicht auf Kritik, sondern machte zahlreiche konkrete Lösungsvorschläge. So forderte er unter anderem, eine Liste mit unbedingt notwendigen Arzneimitteln zu erarbeiten und die Produktion dieses »Notsortiments« in Deutschland sicherzustellen, indem die produzierende Industrie eine wirtschaftliche Vergütung erhält. Dadurch müsse die Abhängigkeit von Asien verringert werden.

Der Apotheker forderte zudem, den Import von Arzneimitteln aus dem europäischen Ausland zu erleichtern. Der Austausch von Präparaten in der Apotheke ohne Rücksprache mit dem Arzt müsse ebenfalls erleichtert werden, genauso wie ein Austausch von Arzneimitteln unter Apotheken. Großbestellungen durch Apotheken, um Arzneimittel zu horten, müsse die Politik durch Mengenbeschränkungen unterbinden. Der Apotheker schlug weiterhin vor, eine Plattform zum besseren Austausch über Lieferengpässe zur Kommunikation von Industrie, Großhandel, Ärzten und Apotheken einzurichten.

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