Pharmazeutische Zeitung online
VdPP-Tagung

Apotheken in der Suchtprävention

Arzneimittelmissbrauch und Arzneimittelabhängigkeit begegnen dem pharmazeutischen Personal in der Apotheke fast jeden Tag. Insbesondere Schlaf- und Beruhigungsmittel sowie Schmerzmittel spielen dabei eine große Rolle. Was können die Apotheken gegen Arzneimittelmissbrauch und -abhängigkeit tun?
VdPP/PZ
02.07.2025  15:36 Uhr

Vergangenen Samstag hatte der Verein demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten (VdPP) zur Fachtagung mit dem Titel »Gefährliche Vertrautheit – wenn Konsum zur Abhängigkeit wird« nach Frankfurt am Main und online eingeladen. Sozialpharmazeutische Perspektiven auf Missbrauch, Prävention und interprofessionelle Zusammenarbeit waren weitere Themen, die rund 30 Interessierte miteinander diskutierten.

Dr. Rüdiger Holzbach, Psychiater und erfahren im Umgang mit Benzodiazepinen, stellte in seinem Vortrag »Langzeitverschreibung von Benzodiazepinen und Z-Substanzen – fort- oder absetzen?« die Frage, wie mit Suchterkrankungen umzugehen sei. Durch seine langjährige Erfahrung nahm er die Anwesenden mit in den Alltag und die Herausforderungen, die er täglich erlebt.

Insbesondere warb der Psychiater bei den Apothekerinnen und Apotheker dafür, die Patientinnen und Patienten bei dem Versuch zu unterstützen, Benzodiazepine und Z-Drugs abzusetzen oder deren Dosierung zu reduzieren. Dafür können die Apotheken die Erfahrungen aus dem Projekt »Ambulanter Entzug Benzodiazepin-abhängiger Patienten in Zusammenarbeit von Apotheker und Hausarzt« nutzen. Hilfreich für die tägliche Arbeit sei auch der »Lippstädter Benzo-Check«

Mit den Patienten ins Gespräch kommen

Dr. Christian Ude, Apothekeninhaber und Präsident der Landesapothekerkammer Hessen, ging in seinem Vortrag »Apotheke als Schutz vor Sucht und Arzneimittelmissbrauch« auf die Risiken von Opioiden, insbesondere Fentanyl ein, betonte aber gleichzeitig die therapeutische Bedeutung dieser Substanzgruppe für die Patienten.

Das Apothekenpersonal hätte durch ihre vielen Patientenkontakte und ihre Niedrigschwelligkeit gute Chancen, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Dabei dürfe man auch die Selbstmedikation nicht vergessen, denn im Vergleich zu Versandapotheken hätten Präsenz-Apotheken die besseren Voraussetzungen für eine gute Beratung der Patienten.

In einer Diskussionsrunde wurden die unterschiedlichen sozialpharmazeutischen Aspekte anhand der drei Substanzklassen (Benzodiazepine, Cannabis, Fentanyl) besprochen. Moderatorin Frauke Heller, VdPP-Vorstandsmitglied: »Als niedrigschwellige Anlaufstelle im Gesundheitssystem und durch ihre Fachexpertise sind Apotheken bestens geeignet, sich sowohl auf individueller Ebene als auch gesamtgesellschaftlich für die Suchtprävention zu engagieren.«

Gerade in Zeiten, in denen viele Apotheken vor existentiellen Herausforderungen stehen, sei es jedoch auch eine Frage des Systems, wie diese Rolle mit Leben gefüllt und die Position der Vor-Ort-Apotheke als wichtiger Akteur im Gesundheitssystem gestärkt werden könne. Im interprofessionellen Kontext habe sich herausgestellt, dass eine gute Kommunikationsgrundlage zwischen Medizin und Pharmazie vor Ort notwendig sei, um die kritischen Arzneimittelverbräuche mit betroffenen Patienten zu thematisieren, was ebenfalls von Versandapotheken nicht geleistet werden könne.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa