Apotheken gegen Hitzewellen |
Lukas Brockfeld |
27.05.2025 15:52 Uhr |
Die Apothekerin stellte im Anschluss ausführlich Arzneistoffe vor, die empfindlich auf hohe Temperaturen reagieren. So dürfe beispielsweise Levothyroxin, das zur Behandlung von Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt wird, nicht bei Temperaturen über 25 Grad gelagert werden. Die Patienten seien sich dieser Problematik oft nicht bewusst und müssten daher unbedingt von den Apotheken sensibilisiert werden
Außerdem warnte sie, dass bestimmte Arzneimittel die UV-Empfindlichkeit der Haut erhöhen oder das Durstgefühl der Patienten vermindern. Auch hier müsse dringend mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden, vor allem an heißen Tagen. Zusätzlich sei es ratsam, den Patienten genau zuzuhören und im Gespräch besonders auf Anzeichen von Dehydration und Überhitzung zu achten.
Auch bei der Gestaltung von Apotheken, Praxen und Aufenthaltsräumen könne der Hitzeschutz mitgedacht werden. So würden beispielsweise blaue Farben und Bilder mit winterlichen Szenen zu einem subjektiven Kältegefühl beitragen. »Es kühlt den Körper nicht ab, aber es erhöht das Wohlbefinden. Es ist ein psychologischer Effekt, der neurowissenschaftlich belegt ist«, erklärte Margit Schlenk.
Die Apothekerin beendete ihren Vortrag mit einem Appell an die Ärzte- und Apothekerschaft: »Wir brauchen Aufmerksamkeit und essenzielle Interdisziplinarität. Nutzen Sie die Apotheken als niedrigschwelliges heilberuflerisches Angebot, das in den Hitzeschutz integriert werden muss«.