Pharmazeutische Zeitung online
KI statt Wartezimmer

AOK will Ärztemangel mit digitalem »Symptomcheck« abfedern

Kassenärzte sorgen sich derzeit, dass ihnen Apotheker mit pharmazeutischen Dienstleistungen einen Teil ihrer Vergütung streitig machen könnten. Viel bedeutender könnte für sie aber sein, dass die AOK Plus Patienten aus dem Wartezimmer in einen Software-betriebenen »Symptomcheck« lotst. Die Aussagekraft solcher Symptomcheck-Apps ist allerdings fraglich.
Anne Orth
19.07.2022  15:30 Uhr

Angebot für den Urlaub oder bei Ärztemangel

Die AOK bestreitet nicht einmal, dass sie mit dem Software-betriebenen Symptomcheck auch mögliche Versorgungslücken schließen will. Nach Einschätzung von Pressesprecherin Strobel sind der ortsunabhängige Symptomcheck und gegebenenfalls die Videosprechstunde »eine Erleichterung für die Nutzerinnen und Nutzer in fraglichen gesundheitlichen Situationen, zum Beispiel auch im Urlaub, fern vom bekannten Hausarzt oder in Zeiten absehbar voller Wartezimmer«. Die AOK sehe das Angebot als einen Beitrag zur Gestaltung der Gesundheitsversorgung. Damit könne durchaus auch der Ärztemangel in einigen Regionen ein Stück weit abgefedert werden, sagt Strobel.

Nach Einschätzung der AOK-Pressesprecherin macht der Symptomcheck Ärzten keine Konkurrenz, sondern sei einer Arztkonsultation vorgelagert und eigne sich für niedrigschwellige Probleme. »Wir kommunizieren explizit, dass es sich um Diagnosewahrscheinlichkeiten handelt, und verweisen direkt danach auf unsere Arztsuche und Online-Videosprechstunde, wo diese Diagnosewahrscheinlichkeit mit der Ärztin oder dem Arzt besprochen werden kann«, erläutert Strobel. Der Symptomcheck sei ein zugelassenes Medizinprodukt und entspreche höchsten Qualitätsstandards.

Anamnese nur eingeschränkt möglich

In ihrer Pressemitteilung argumentiert die AOK Plus zudem, dass die neue App es mit »Dr. Google« aufnehmen könne. Wer einmal Symptome bei Google gecheckt habe, der wisse, dass dort auch ein Schnupfen quasi tödlich enden könne. Pressesprecherin Strobel schränkt jedoch ein: »Eine Anamnese bezüglich der Vorerkrankungen ist nur bedingt möglich.« Derzeit würden nur Standards abgefragt, etwa nach einer Schwangerschaft, Übergewicht, Rauchen oder verbreiteten chronischen Erkrankungen. Zurückliegende Operationen, genetische Erkrankungen oder Ähnliches berücksichtige das System bei der Prüfung nicht. Zudem sei es nicht möglich, die Angaben der Nutzer auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. »Somit sind die ausgespielten Diagnosen nicht validiert. Es findet keine Diagnoseausspielung beim Verdacht auf einen Notfall oder bei schwerwiegenden Diagnosen statt«, so Strobel. Eine pädiatrische Diagnostik sei ebenfalls nicht möglich.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa