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Paxlovid und Lagevrio

Antivirale Behandlung bei Covid-19 wirkt offenbar

Nirmatrelvir und Ritonavir (Paxlovid®) beziehungsweise Molnupiravir (Lagevrio®) verschaffen hospitalisierten Covid-19-Patienten mit milden bis mittelschweren Symptomen einen Überlebensvorteil, wie eine Beobachtungsstudie aus Hongkong während der Omikron-Welle nahelegt. Dabei ist ein Präparat dem anderen überlegen.
Laura Rudolph
25.05.2022  14:00 Uhr

Überlebensvorteil durch antivirale Behandlung

Die Einnahme der antiviralen Medikamente war mit einem signifikant niedrigeren Risiko für das Fortschreiten von Covid-19 verbunden, wie das Forscherteam mithilfe eines Regressionsmodells ermittelte: Molnupiravir senkte das Progressionsrisiko um 47 Prozent (Hazard Ratio: 0,53), die Kombination aus Nirmatrelvir und Ritonavir tat dies um 67 Prozent (HR: 0,33), jeweils verglichen mit der jeweiligen Kontrollgruppe. Auch die Gesamtmortalität nahm ab: in der Molnupiravir-Gruppe um 45 Prozent (HR: 0,55) und in der Nirmatrelvir/Ritonavir-Gruppe um 68 Prozent (HR: 0,32).

Ebenso nahm die Viruslast im Krankheitsverlauf unter der Behandlung mit einem der beiden Präparate schneller ab als in der jeweiligen Kontrollgruppe (HR Lagevrio: 1,21; HR Paxlovid: 1,25) und erreichte damit schneller einen CT-Wert ≥ 30.

Direktvergleich: Paxlovid offenbar effektiver als Lagevrio

Im Direktvergleich zeigte sich die Therapie mit Nirmatrelvir/Ritonavir derjenigen mit Molnupiravir überlegen. Demnach senkte die Behandlung mit dem Kombinationspräparat die Gesamtmortalität um 47 Prozent stärker als die Therapie mit Molnupiravir (Hazard Ratio Gesamtmortalität Molnupiravir vs. Nirmatrelvir/Ritonavir: 1,53).

Über die Gründe, warum Molnupiravir der Zweierkombination offenbar unterlegen ist, kann das Forscherteam nach aktuellem Forschungsstand nur spekulieren. Sie vermuten aber, dass die unterschiedliche Wirksamkeit mit der Wirkstoffverfügbarkeit in der Lunge zusammenhängt: Der aktive Metabolit von Molnupiravir, ein Nukleosid-Analogon, könnte bei einer Covid-bedingten Lungen- und Gewebeschädigung schlechter aufgenommen werden, da ein bestimmtes Transporter-Protein durch Hypoxie in seiner Funktion beeinträchtigt wird (equilibrativer Nukleosid-Transporter, kurz ENT). Nirmatrelvir ist hingegen kein Substrat dieses Transporters.

Fazit der Studienautoren: Die Beobachtungsstudie legt einen Nutzen der antiviralen Behandlung mit Nirmatrelvir und Ritonavir beziehungsweise Molnupiravir für Covid-19-Patienten mit leichten oder mittelschweren Symptomen nahe. Für Patienten mit schwerem Verlauf trifft diese Studie allerdings keine Aussage. Im Direktvergleich scheint Paxlovid überlegen.

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