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SARS-CoV-2

Antikörper von Ex-Coronapatienten als Medikament

Der Wettlauf um Arzneimittel gegen das neue Coronavirus ist in vollem Gang. Neben einer Umwidmung altbekannter Wirkstoffe und der Erforschung neuer Substanzen setzen manche Firmen auf eine Idee aus Emil von Behrings Zeiten, allerdings mit moderner Technik: Sie wollen Antikörper aus dem Blutserum bereits genesender Patienten gewinnen.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 11.03.2020  12:54 Uhr

Laut Verband der forschenden Pharmaunternehmen vfa steht im Zentrum der Neuentwicklung von Medikamenten gegen SARS-CoV-2 das Blutserum von Patienten, die von einer Covid-19-Infektion genesen sind. Ihr Blutserum enthält nach durchgemachter Infektion verschiedene Antikörper, die sich gegen unterschiedliche Strukturen des Coronavirus richten. 

Als Grundstein der Serumtherapie gilt ein Aufsatz aus dem Jahr 1890:  »Über das Zustandekommen der Diphtherieimmunität und der Tetanusimmunität bei Thieren« von Emil von Behring und Kitasato Shibasaburo. Kurze Zeit später wurde das von Behring und anderen entwickelte Diphtherie-Heilserum erfolgreich eingesetzt. Wir sprechen zwar seit Behrings Zeiten vom Diphtherie-Antitoxin, tatsächlich sind die wirksamen Komponenten neutralisierende Antikörper.

Die Pharmaunternehmen heute suchen gezielt nach den best wirksamen Antikörpern von genesenen Patienten, die stark aufgereinigt werden, bevor sie kranken Menschen gegeben werden. So gingen Forscher auch bei der Ebola-Epidemie 2014 in Westafrika vor. Bei der Ebola-Epidemie, die im August 2018 in der Demokratischen Republik Kongo ausbrach, wurden der von Forschungsinstituten entwickelte Antikörper mAb114 sowie eine Kombination aus drei verschiedenen Antikörpern (REGN-EB3) der Firma Regeneron erfolgreich eingesetzt.

Nun will das japanische Unternehmen Takeda im Rahmen des Projekts TAK-888 ein Antikörpergemisch aus dem Blutplasma von genesenen Covid-19-Patienten gewinnen. Dieses Rekonvaleszenzserum wird derzeit als anti-SARS-CoV-2 polyclonal hyperimmune globulin (H-IG) bezeichnet. Laut vfa verfolgen weitere Forschungsgruppen weltweit auch das Ziel, Antikörper aus Blutserum zur Passivimmunisierung einzusetzen.

Etwas anders sieht das Konzept der kalifornischen Firma Vir Pharmaceuticals aus: Sie haben bereits Antikörper aus dem Blutserum von ehemaligen SARS-Patienten gewonnen, die bei der Epidemie 2003 erkrankt und genesen waren. Laut vfa prüft das Unternehmen derzeit, ob diese Antikörper auch das verwandte SARS-CoV-2 effektiv neutralisieren. »Für die biotechnische Produktion von ›Kopien‹ dieser Antikörper kooperiert Vir Biotechnology mit dem chinesischen Unternehmen WuXi Biologics«, informiert der vfa auf seiner Website zum Thema neue Therapien gegen Covid-19. WuXi soll die Rechte für die Vermarktung in China erhalten, Vir Pharmaceuticals für den Rest der Welt. Zum Zeitrahmen ihrer Projekte machten die Firmen keine Angaben.

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