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Dapagliflozin

Antidiabetikum wirksam bei Herzinsuffizienz

Der als Antidiabetikum zugelassene SGLT-2-Inhibitor Dapagliflozin hat in einer Studie für weniger Todesfälle und Krankenhauseinlieferungen bei Patienten mit Herzinsuffizienz gesorgt – unabhängig davon, ob die Patienten Diabetes hatten oder nicht.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 09.09.2019  08:00 Uhr

Dapagliflozin (Forxiga®) und andere SGLT-2-Inhibitoren hemmen den Sodium-Glucose-Cotransporter 2 in der Niere. Dadurch wird Glucose weniger aus dem Primärharn ins Blut rückresorbiert und stattdessen vermehrt über den Harn ausgeschieden. Das senkt den Blutzuckerspiegel und erhöht den Kalorienverlust. Entwickelt wurde diese Arzneistoffklasse für Patienten mit Typ-2-Diabetes.

Bereits aus früheren Studien wie DECLARE und EMPA-REG weiß man, dass Patienten mit Typ-2-Diabetes, wenn sie mit Dapagliflozin oder einem anderen SGLT-2-Inhibitor behandelt werden, ein geringeres Risiko haben, eine Herzinsuffizienz zu entwickeln als anders therapierte Diabetiker. Forscher um Studienleiter Professor Dr. John McMurray von der Universität Glasgow wollten nun herausfinden, ob auch Herzinsuffizienz-Patienten ohne Diabetes von einer Therapie mit der Leitsubstanz Dapagliflozin profitieren.

An der DAPA-HF-Studie nahmen 4744 Patienten mit Herzinsuffizienz und verminderter Pumpleistung (Ejektionsfraktion) des Herzens teil, bei denen kein Diabetes diagnostiziert war. Alle Probanden erhielten die Standardbehandlung, die aus einem ACE-Hemmmer, Sartan oder Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor (ARNI), einem Betablocker und zum Teil einem Mineralocorticoid-Rezeptorantagonisten bestand. Zusätzlich bekamen die Patienten entweder einmal täglich 10 mg Dapagliflozin oder Placebo.

Primärer Endpunkt waren Hospitalisierungen oder Todesfälle aufgrund kardiovaskulärer Ereignisse. Während des 18-monatigen Follow-ups kam es bei 10 Prozent der Dapagliflozin-Gruppe und 13,7 Prozent der Placebogruppe zu einer deutlichen Verschlechterung der Herzinsuffizienz. 227 Patienten unter Dapagliflozin starben aufgrund eines kardiovaskulären Ereignisses (9,6 Prozent) gegenüber 273 unter Placebo (11,5 Prozent). Insgesamt wurde das Risiko für Krankenhausaufenthalte und Mortalität durch das Antidiabetikum gegenüber Placebo um 26 Prozent gesenkt. Auch die Lebensqualität der Betroffenen verbesserte sich.

»Gewaltige« klinische Auswirkungen

»Dapagliflozin ist eine echte Behandlungsoption für Herzversagen und nicht nur ein Medikament gegen Diabetes«, kommentierte Studienleiter McMurray bei der Präsentation seiner Studienergebnisse beim Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie in Paris. Auch was die Nebenwirkungen angeht, zeigte sich der Wissenschaftler zufrieden. Ein Therapieabbruch erfolgte nur selten. Schwere Nebenwirkungen traten nicht überdurchschnittlich häufiger auf als unter Placebo. Bezüglich der Nierenfunktion und Volumenreduzierung gab es keine signifikanten Unterschiede. »Die klinischen Auswirkungen könnten gewaltig sein – nur wenige Medikamente erreichen diese Ergebnisse bei Herzinsuffizienz«, so McMurray.

»Die Ergebnisse der DAPA-HF Studie sind überzeugend, werden die klinische Praxis der Therapie dieser schwer erkrankten Patienten maßgeblich verbessern und stellen einen weiteren Durchbruch in der kardiovaskulären Medizin dar«, sagt auch Professor Dr. Michael Böhm, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DKG) und Studienleiter für Deutschland der DAPA-HF-Studie. »Wir sehen hier statistisch hochsignifikante Ergebnisse in allen Subgruppen von Patienten. Dies und die Rate der Nebenwirkungen lässt darauf schließen, dass uns mit Dapagliflozin ein sehr wirksames und gut verträgliches Medikament zur Behandlung der Volkskrankheit Herzinsuffizienz zur Verfügung steht«, so Böhm in einer Pressemitteilung der DKG.

Pro Jahr werden laut DKG in Deutschland mehr als 460.000 Patienten wegen Herzinsuffizienz in ein Krankenhaus eingeliefert; das sind mehr als wegen jeder anderen Krankheit. Mehr als 40.000 Patienten mit Herzinsuffizienz starben 2016.

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