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Typ-2-Diabetes

Antidiabetika und Insuline im Überblick

Typ-2-Diabetes ist nicht gleich Typ-2-Diabetes. Dem trägt die aktualisierte Nationale Versorgungsleitlinie Rechnung und empfiehlt eine Therapie je nach Risikoprofil des Betroffenen. Im Fokus steht das kardiovaskuläre Risiko.
Kerstin A. Gräfe
27.05.2021  11:00 Uhr

Verschiedene Insuline

Werden bei Typ-2-Diabetikern die individuellen Zielwerte mit oralen Antidiabetika und/oder GLP-1-Rezeptorantagonisten nicht erreicht, ist eine Insulintherapie erforderlich. Entsprechend den Empfehlungen der ADA (American Diabetes Association) wird zusätzlich zu Metformin oder den anderen Antidiabetika ein Basalinsulin gegeben.

Basalinsuline (Verzögerungsinsuline) entstehen durch den Zusatz von Zink und/oder Protamin (Neutrales Protein Hagedorn, NPH). In Deutschland erhältliche NPH-Verzögerungsinsuline sind Insuman Basal®, Berlinsulin® H Basal, Huminsulin® Basal, Insulatard® Human und Protaphane®. Darüber hinaus gibt es einige Mischungen von Normal- und NPH-Verzögerungsinsulin: Actraphane®, Huminsulin® Profil, Insuman® Comb. In NovoMix® ist eine Suspension von Insulin aspart und Insulin-aspart-Protamin-Kristallen enthalten. Zu den langwirksamen Insulinanaloga zählen Insulin glargin (Lantus®, Toujeo®, Abasaglar®, Lusduna®), Insulin detemir (Levemir®) und Insulin degludec (Tresiba®). Mit Insulin icodec befindet sich ein ultralangwirksames Basalinsulinanalogon in Phase III der klinischen Prüfung, das nur einmal pro Woche gespritzt wird.

Hinsichtlich der Bewertung der verschiedenen langwirksamen Insuline sind die Mitglieder der Leitliniengruppe unterschiedlicher Meinung. Die DDG und DGIM (Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin) präferieren langwirksame Insulinanaloga gegenüber NPH-Insulinen. Als Vorteile werden die gemäß einer Cochrane-Metaanalyse geringere Rate an nächtlichen Hypoglykämien, Hypoglykämien insgesamt sowie das flache und stabile Wirkprofil gesehen (DOI: 10.1002/14651858.CD005613.pub4). Hingegen sehen die DEGAM (Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin) und die AkdÄ (Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft) keinen Vorteil langwirksamer Analoginsuline gegenüber NPH-Insulinen. Sie weisen auf die strengen Zielwerte der meisten zugrundeliegenden Studien in dem genannten Cochrane-Review hin und sehen die Daten nicht als Beleg für eine Überlegenheit von Insulin glargin und Insulin detemir in Bezug auf Hypoglykämien. Vielmehr gehen sie davon aus, dass die Gefahr von Hypoglykämien durch NPH-Insulinen aufgrund der strikten Zielwerte überschätzt werde.

Last, but not least: Werden auch mit der basal unterstützen oralen Therapie die Zielwerte nicht erreicht, ist der nächste Schritt entsprechend der Leitlinie, ein kurzwirksames Insulin zur Hauptmahlzeit hinzuzufügen. Zu den chemisch nicht modifizierten Humaninsulinen (Normalinsulinen) zählen Präparate wie Actrapid®, Berlinsulin®, Insuman® Rapid und Infusat sowie Huminsulin Normal® und Humulin® Normal. Schneller wirksame Insulinanaloga sind Insulin lispro (Humalog®, Liprolog®, Lyumjev®), Insulin aspart (NovoRapid®, Fiasp®) und Insulin glulisin (Apidra®).

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