Ampel-Pläne gehen nicht weit genug |
Jennifer Evans |
25.11.2021 13:00 Uhr |
Die Techniker Krankenkasse (TK) sieht die Ampel vornehmlich in der Pflicht, die Verantwortung für die Zukunft des Gesundheitssystems zu übernehmen. Vor allem aber freut sich die Kasse über den Digitalisierungsfokus in dem Papier, insbesondere was mehr Tempo bei der elektronischen Patientenakte angeht. Für die TK ist sie nämlich »ein Schlüsselelement der Digitalisierung.« Auch die geplante Nutzung der Gesundheitsdaten hält sie für einen Schritt in die richtige Richtung.
Wie der AOK-Bundesverband, freut sich auch die ABDA über den politischen Fokus auf mehr sektorenübergreifende und interprofessionelle Zusammenarbeit im Gesundheitswesen. Viel ausschlaggebender für die Apothekerschaft aber sei, dass die Koalition »ein klares Bekenntnis zur Stärkung pharmazeutischer Dienstleistungen in Apotheken abgibt«, heißt es. Auch den geplanten Bürokratieabbau befürwortet die Bundesvereinigung. Weniger administrativer Ballast bedeute mehr Zeit für die Patientenbetreuung. Als verpasste Chance erachtet die ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening allerdings, dass die Mehrwertsteuer auf Arzneimittel nun doch nicht auf 7 Prozent sinken soll. »Das hätte eine ganz erhebliche Entlastung des GKV-Systems und der Arzneimittelausgaben bedeutet.« Offene Fragen sieht sie zudem bei den Themen Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung mit Arzneimitteln auch im Notdienst, den Plänen zu einem Gesundheitssicherstellungsgesetz sowie zur Digitalisierungsstrategie. »Hier wird es auf die konkrete politische Umsetzung ankommen«, betonte Overwiening.
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