Die Tests seien nur ein Baustein in der Pandemiebekämpfung, viel wichtiger beim Weg aus der Pandemie sei die Impfung, sagte Ursula Funke bei der ersten Online-Delegiertenversammlung der Apothekerkammer Hessen. / Foto: LAK Hessen
Mit der Testverordnung sei nun schon zum zweiten Mal eine Verordnung rückwirkend in Kraft getreten, die den Apothekern eine Menge Aufklärungsarbeit in den Offizinen beschert habe, sagte Funke am Dienstag bei der ersten Online-Delegiertenversammlung der Landesapothekerkammer Hessen. Die Anfragen bezüglich des Prozedere von Schnelltests seien nach wie vor ungebrochen. »Wir müssen immer wieder auf die Aussagekraft der Schnelltests und ihre richtige Handhabung hinweisen. Und betonen, dass sie lediglich eine Momentaufnahme darstellen und die AHA+ L-Regeln keinesfalls außer Kraft setzen«, sagte Funke. Die Entscheidung, die Schnelltests auch über Discounter und Supermärkte anzubieten, sei eine politische.
Funke dankte ausdrücklich dem Hessischen Sozialministerium, dass es den hessischen Apothekern sehr zügig möglich war, auch außerhalb der Apothekenbetriebsräume ohne weitere bürokratischen Hürden, Tests durchführen zu können, also etwa in benachbarten Räumen, im Zelt neben der Apotheke oder in Heimen. Funke erinnerte aber auch daran, dass es einer Beauftragung vom zuständigen Gesundheitsamt bedarf, um die kostenlosen Schnelltests anbieten und über die Kassenärztlichen Vereinigungen abrechnen zu können.
Tests durchzuführen, ist eine freiwillige Maßnahme, betonte die Kammerpräsidentin. »Keiner muss, jeder kann.« Das gelte auch für die Testung in Heimen. So könne die heimversorgende Apotheke die Testungen durchführen, das Heim könne aber auch eine andere Apotheke beauftragen. »Für mich stellt das Testangebot lediglich ein Baustein im Konzert der Maßnahmen dar, die die Apothekerschaft im Zuge der Pandemiebekämpfung erbringen.« Ansonsten leiste jede Apotheke mit den unterschiedlichsten Maßnahmen ihren Beitrag. Und das sei dem Berufsstand bisher »sehr gut gelungen«. Die originäre Aufgabe der Apotheker bestehe in der Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln. »Alles, was zur Pandemiebekämpfung nötig ist, machen wir add-on.«
Der Weg aus der Pandemie könne nur über die Covid-19-Impfung führen. Derzeit laufen nach Angaben von Funke Gespräche, wie der Impfstoff ab Mitte April über die Hausarztpraxen verimpft werden kann. Die LAK Hessen erarbeitet demnach gemeinsam mit dem Hessischen Sozialministerium, der Ärztekammer, den Kassenärztlichen Vereinigungen, dem Hausärzteverband und dem Hessischen Apothekerverband Lösungen für ein strukturiertes Vorgehen.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.