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DPhG-Jahrestagung

Aktuelle Entwicklungen in Sachen Impfungen

Von wissenschaftlichen Basics zu Immunantworten auf Impfungen über impfpräventable Erkrankungen bis hin zur praktischem Umsetzung des Impfens in der Apotheke reichte das Programm des diesjährigen Tags der Offizinpharmazie anlässlich der DPhG-Jahrestagung in Marburg.
Maria Pues
26.09.2022  14:05 Uhr

Adjuvanzien helfen, Antigen einzusparen

Isolierte Antigene sind jedoch häufig weniger immunogen, da weitere Erregerbestandteile, die hierfür eine Rolle spielen, fehlen. Hier kommen Adjuvanzien ins Spiel. Sie übernehmen verschiedene Funktionen: So verbreitern sie die Immunantwort, indem sie die Anwesenheit eines Erregers nachahmen und so eine B- und T-Zell-Antwort ermöglichen. Mit ihnen lässt sich außerdem die erforderliche Antigenmenge und/oder die Zahl der erforderlichen Immunisierungen reduzieren. Sie können die Immunosenszenz vermindern und eröffnen die Möglichkeit von therapeutischen Impfstoffen, etwa zur Behandlung von Krebserkrankungen. Neben unlöslichen Aluminiumsalzen kommen unter anderem O/W-Emulsionen zum Einsatz.

Der Weg ist jedoch noch nicht zu Ende: Als Ziele der nächsten Jahrzehnte nannte Fürst die Verbesserung bestehender, nicht-optimaler Impfungen, die Entwicklung neuer Konzepte gegen »schwierige« Pathogene wie das HI-Virus sowie die Optimierung von Stabilität und Anwendungsart. Die größte Herausforderung seien Impfungen für alle Menschen, schloss er.

Gürtelrose vorbeugen

Eine Herpes-zoster-Erkrankung gehe mit einem hohen Leidensdruck und dem Risiko für schwere Komplikationen einher, sagte Dr. Berthold Bruckhoff, Referent der Impfakademie von Glaxo-Smith-Kline (GSK), Marburg. Die auch als Gürtelrose bezeichnete Erkrankung stellt eine reaktivierte Windpocken-Infektion dar.

Dass ruhende Viren wieder aktiv werden, wird durch die Immunoseneszenz begünstigt. Diese beginne bei Männern etwa ab dem 35. Lebensjahr, bei Frauen ab dem 45. Auch verschiedene Grunderkrankungen und Therapien können das Risiko für eine Herpes-zoster-Erkrankung erhöhen. Zu diesen Erkrankungen gehören Asthma und COPD, Diabetes mellitus und chronische Niereninsuffizienz.

Auch Medikamente können eine Immunsuppression verursachen, die zum Ausbruch einer Gürtelrose führen kann, zum Beispiel DMARD (Disease Modifying Anti-Rheumatic Drugs) und JAK(Januskinase)-Inhibitoren. Entsprechende Patientengruppen sollten daher frühzeitig über das Risiko und die Möglichkeit einer Impfung informiert werden.

Die STIKO rät Menschen ab 60 Jahren zu einer Zoster-Impfung, Menschen mit einer Immunschwäche schon ab 50 Jahren. Zugelassene Impfstoffe gibt es aber bereits für Patienten ab 18 Jahren mit Grunderkrankungen. Auch wer bereits eine Gürtelrose überstanden hat, kommt für eine Impfung infrage. Dann kann nach dem Abklingen der Symptome geimpft werden.

Für die Herpes-zoster-Impfung stehen ein Lebendimpfstoff (Zostavax®) und ein Totimpfstoff (Shingrix®) zur Verfügung, sodass auch Patienten, für die eine Impfung mit einem Lebendimpfstoff kontraindiziert ist, einen Impfschutz erhalten können. Dass diese sicher und effektiv sind, zeigen verschiedene Studien. Demnach liegt das Ansprechen über alle Altersgruppen hinweg bei mehr als 90 Prozent. Bei Patienten mit hämatologischen Malignomen liegen sie bei 87,2 Prozent. Die Schutzdauer betrage mindestens sieben Jahre, so Bruckhoff weiter. Die Impfung biete jedoch nicht nur Schutz vor einer Herpes-zoster-Erkrankung. Das zeigten verschiedene Untersuchungen. Demnach hatten Geimpfte im Vergleich zu Ungeimpften auch ein geringeres Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.

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