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Ärzte laufen Sturm gegen pharmazeutische Dienstleistungen

Die Ärzteschaft ist über den Start der pharmazeutischen Dienstleistungen in den Apotheken verärgert. Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), nennt die Dienstleistungen »inhaltlich fragwürdig und teuer«. Als Reaktion auf den Schiedsspruch zu den Dienstleistungen fordert die KBV nun eine Honorarerhöhung.
Benjamin Rohrer
13.06.2022  12:32 Uhr
Ärzte laufen Sturm gegen pharmazeutische Dienstleistungen

Das berufspolitische Verhältnis der Apotheker und Ärzte ist derzeit angespannt. Seit dem Start der Modellvorhaben zu Grippeimpfungen in Apotheken laufen die Mediziner Sturm gegen alle möglichen Dienstleistungsausweitungen in den Apotheken. Dass die Pharmazeuten nun flächendeckend gegen Influenza und Covid-19 impfen dürfen, hatte in den vergangenen Monaten zu heftigen Protesten seitens der Mediziner geführt. Vereinzelt hatte die Standesvertretung der Kassenärzte ihre Mitglieder sogar dazu aufgefordert, den Sprechstundenbedarf nur noch im Online-Handel zu bestellen. Auch das Dispensierrecht wurde mehrfach als politische Gegenforderung ins Spiel gebracht.

Nun haben die Ärzte ein neues Apotheken-Thema, das in ihren Reihen für Ärger sorgt: die pharmazeutischen Dienstleistungen. Am vergangenen Freitag wurde der schriftliche Schiedsspruch zu den Dienstleistungen bekannt – die PZ berichtete ausführlich. Konkret dürfen die Apotheken ab sofort fünf verschiedene Dienstleistungen anbieten, darunter auch Blutdruckmessungen und Beratung zu Inhalativa. (Hier finden Sie eine Liste aller Dienstleistungen) Die neuen Services werden mit Honoraren von bis zu 90 Euro vergütet.

KBV: Dienstleistungen sind inhaltlich fragwürdig und teuer

Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV, nannte den von der ABDA veröffentlichten Katalog pharmazeutischer Dienstleistungen »inhaltlich fragwürdig und teuer«. Gassen geht es insbesondere um die Vergütung – denn im Umkehrschluss fordert der KBV-Chef nun eine Honorarerhöhung für die Mediziner: »Offenbar scheinen die Krankenkassen über genügend finanzielle Mittel zu verfügen. Da wäre es nur folgerichtig, die letztlich fundiertere ärztlich-medizinische Betreuung mindestens auf das den Apotheken zugestandene Finanz-Niveau anzuheben. Die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen erbringen die gleichen Leistungen trotz der besseren fachlichen Qualifikation derzeit zu einem deutlich geringeren Satz Das kann nicht sein«, führte Gassen aus.

»Die Apotheker haben das Wissen nicht«

Auch Stephan Hofmeister, stellvertretender KBV-Vorstandsvorsitzender, ist verärgert. »Das ist ein fundamentaler Angriff auf die hausärztliche Versorgung, der angesichts der Versprechungen der Politik, die hausärztliche Versorgung stärken zu wolle, fast schon zynisch anmutet. Nur die Ärztinnen und Ärzte weisen eine qualifizierte Heilkundeerlaubnis auf, die unter anderem die Anamnese, Untersuchung, Diagnostik und Differenzialdiagnosen sowie Pharmakotherapie umfasst. Die Apotheker haben dieses Wissen nun einmal nicht«, erläuterte er.

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