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Chronische Schmerzen

Ältere Patienten interdisziplinär versorgen

Aktuell leiden etwa 3,4 Millionen Menschen in Deutschland an schweren chronischen Schmerzen – Tendenz steigend. Multimorbide ältere Patienten müssen individualisiert und interdisziplinär versorgt werden, hieß es zum Auftakt des Deutschen Schmerz- und Palliativtags. Apotheker sollten dabei vor allem ein Auge auf Interaktionen haben.
Brigitte M. Gensthaler
22.07.2020  09:24 Uhr

Typischerweise treten Schmerzen des Bewegungsapparats und Tumorschmerzen im Alter vermehrt auf. »Mit der Zunahme an älteren Patienten wird sich die heute schon unzureichende Versorgung von Schmerzpatienten verschärfen«, mahnte Dr. Johannes Horlemann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS), bei der gestrigen Auftaktpressekonferenz. Doch gerade multimorbide Senioren mit chronischen Schmerzen bräuchten besondere Zuwendung und eine intensive Begleitung.

Die Schmerztherapie bei älteren Menschen müsse sich verstärkt an deren Bedürfnissen und Lebensqualität ausrichten, betonte Horlemann. Bereits die Diagnostik sollte altersadaptiert erfolgen. »Wir müssen uns Zeit nehmen für diese Patienten, denn ältere Menschen sind vergleichsweise langsamer in ihren Bewegungen, in der Sprache und der Auffassung von Informationen.« Die DGS fordere daher eine standardisierte und zugleich individualisierte Schmerztherapie. 

Gemeinsam mit dem Apotheker

Auf das Risiko von Arzneimittelneben- und -wechselwirkungen wies DGS-Vizepräsident Dr. Thomas Cegla hin. Unter anderen sei auf Organschäden, Schwindel, erhöhte Sturzneigung und kognitive Beeinträchtigungen zu achten. Interaktionen und unerwünschte Wirkungen könnten so schwer verlaufen, dass der Patient ins Krankenhaus muss. »Ärzte, die ältere Patienten behandeln, sollten sich einen Überblick über die eingenommenen Medikamente verschaffen und – gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit einem Apotheker – das Interaktionspotenzial einschätzen.« Neben verordneten seien dabei auch Medikamente der Selbstmedikation zu beachten, sagte Cegla.

Zahlreiche Initiativen wie PRISCUS und FORTA könnten helfen, die Polymedikation älterer Menschen zu reduzieren und die Auswahl der Medikamente individuell zu optimieren, sagte Cegla. Nicht-medikamentöse Maßnahmen wie Bewegungs- und Physiotherapie seien unverzichtbar, aber gerade in der Coronazeit oft zu kurz gekommen. Therapiezel sei nicht unbedingt Schmerzfreiheit, sondern vielmehr die Stärkung der Lebensqualität und der Selbstständigkeit der Patienten.  

Fazit der beiden Kongresspräsidenten Horlemann und Cegla: »Insgesamt sind Schmerzmediziner gut beraten, besonders bei multimorbiden älteren Schmerzpatienten eng mit weiteren Ärzten sowie Apothekern und Physiotherapeuten zusammenzuarbeiten.«

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