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Covid-19

Adipositas als Risikofaktor für schwere Verläufe

Adipositas erhöht das Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken, das zeigen aktuell gleich mehrere Datenanalysen. Dafür gibt es verschiedene Gründe.
Wilfried Dubbels
13.05.2020  10:02 Uhr

Verschiedene Erklärungsansätze

Was ist der Grund hierfür? In einem Beitrag auf der Plattform »The Coversation« fassen zwei irische Mediziner mögliche Erklärungen für den Zusammenhang zusammen: Dr. Paul MacDaragh Ryan und Professor Dr. Noel Caplice vom University College Cork zufolge ist die Atmung bei Adipositas erschwert. Das Zwerchfell und die Lunge können sich aufgrund der Körpermasse weniger gut ausdehnen, um Sauerstoff aufzunehmen. Das zusätzliche Körpergewicht erhöhe den Sauerstoffbedarf selbst ohne Belastung. Die Atmung dieser Patienten sei oft zu flach oder zu langsam, um dem Körper genügend Sauerstoff zuzuführen. Zudem ist Adipositas häufig mit Hypertonie, Prädiabetes oder Diabetes und Hyperlidpidämie assoziiert, die sich ebenfalls negativ auf das Herz-Kreislauf-System auswirken.

Außerdem könne das überschüssige Fett im Bereich der inneren Organe zu dem durch Covid-19 verursachten Zytokinsturm beitragen, vermuten die Mediziner. Dabei handelt es sich um eine Überreaktion des Immunsystems, die mit einer erhöhten Bildung von entzündungsrelevanten Zytokinen einhergeht und somit zu einer systemischen Entzündungsreaktion führt. Eine zentrale Rolle nimmt dabei Interleukin-6 (IL-6) ein. Schon lange ist bekannt, dass insbesondere das viszerale Fett (Fett im Bereich der inneren Organe) verantwortlich für Stoffwechselstörungen und Hormonimbalancen ist. Es fördert die Freisetzung proinflammatorischer Zytokine wie IL-6 und TNF.

Die proinflammatorischen Zytokine können bei Covid-19 zu schweren und zum Teil lebensbedrohlichen Atemwegs-Komplikationen führen. Aber auch das Endothel und andere Organe können davon betroffen sein. Die Behandlung des Zytokinsturms mit IL-6- Antagonisten könnte damit ein wichtiger Therapieansatz für schwere Covid-19-Fälle sein und wird bereits erprobt.

Ein Rolle könnte auch die unausgewogene Ernährung von Menschen mit relativ hohem Körperfettanteil sein, vermuten Forscher um Dr. Matteo Briguglio aus Milan im Journal »Frontiers in Medicine«. Vor allen Dingen fehle diesen Patienten oft eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen und anderen Mikronährstoffen, die für das Immunsystem wichtig sind. Dieser Zustand ähnele dem einer Mangelernährung, die ebenfalls mit einer Immunschwäche verbunden ist, weshalb auch unterernährte Personen möglicherweise anfälliger für Covid-19 sind. Der Ernährungszustand spielt beim Schweregrad des Verlaufs einer SARS-CoV-2-Infektion somit auch eine bedeutende Rolle, schreiben die Autoren.

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