70 Prozent der Pharmazeuten für Corona-Impfungen |
Jennifer Evans |
17.12.2021 11:30 Uhr |
Viele Apotheken im AVWL-Land machen ihren Einsatz bei der Covid-19-Impfkampagne von den Rahmenbedingungen abhängig. / Foto: Adobe Stock/Drazen
Wie eine aktuelle Blitzumfrage des Apothekerverbands Westfalen-Lippe (AVWL) ergeben hat, befürworten mehr als 70 Prozent der Apothekerinnen und Apotheker in Westfalen-Lippe, dass Pharmazeuten künftig gegen Covid-19 impfen können. Allerdings geben demnach nur knapp 40 Prozent von ihnen an, auf jeden Fall Covid-19-Impfungen durchführen zu wollen. Grundsätzlich nicht impfen wollen 10 Prozent der insgesamt 225 befragten AVWL-Mitglieder. Die übrigen Befürworter machen ihren Einsatz von den Rahmenbedingungen abhängig. Laut den Umfrageergebnissen wollen viele etwa nur dann impfen, wenn dies auch unbürokratisch in angemieteten Räumlichkeiten außerhalb der eigenen Apotheke möglich ist.
Insgesamt schreckt nach AVWL-Angaben viele Mitglieder vor allem »die Personalnot, mangelndes Augenmaß der Amtsapotheker sowie die Sorge vor einer Auseinandersetzung mit den Ärzten im Umfeld der jeweiligen Apotheke« davon ab, sich in der Impfkampagne zu engagieren. Wie die Umfrage ebenfalls ergeben hat, zögern die Apotheken dabei aus denselben Gründen, wie bereits bei den Modellvorhaben zu den Grippeschutzimpfungen.
Der AVWL-Vorstandsvorsitzende Thomas Rochell verspricht daher, sich sowohl bei der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen als auch bei den Amtsapothekern dafür einzusetzen, »unbürokratische Lösungen zu ermöglichen«. Die Apothekerkammer biete nun zusätzlich Schulungsangebote an, heißt es. Insgesamt 320 Apotheker im Land sind Rochell zufolge schon startbereit für die Covid-19-Impfungen, weil sie bereits für die Grippeschutzimpfungen geschult sind.
Im bundesweiten Vergleich sind die die Pharmazeuten in Westfalen-Lippe etwas impfwilliger. Ein Stimmungsbild der ABDA unter deren Mitgliedsorganisationen hatte kürzlich nämlich ergeben, dass sich 44,5 Prozent der Apothekenführungen Covid-19-Impfungen vorstellen können, sofern die Rahmenbedingungen stimmen und sie die Schulungen absolviert haben.
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