49 Apotheken weniger |
Jennifer Evans |
03.01.2019 15:56 Uhr |
Für viele Apothekeninhaber war 2018 ein unerfreuliches Jahr. Foto: iStock/FooTToo
Bis zum 31. Dezember 2018 ist die Zahl der Apotheken im Kammergebiet Westfalen-Lippe um 49 auf nur noch 1.924 gesunken. Insgesamt standen im vergangenen Jahr 56 Apothekenschließungen nur sechs Neueröffnungen und einer Wiedereröffnung gegenüber. »Damit liegt die Zahl der Apotheken auf dem tiefsten Stand seit 40 Jahren«, so AKWL-Hauptgeschäftsführer Andreas Walter.
Den deutlichsten Rückgang musste die Stadt Dortmund mit sechs Apothekenschließungen verkraften. In Bielefeld machten vier Apotheken dicht. Münster folgte mit drei Schließungen. Hagen, Hattingen, Marl, Rahden und Witten hatten Ende 2018 jeweils zwei Offizinen weniger. Neu- oder Wiedereröffnungen gab es in Ahlen, Arnsberg, Bergkamen, Bielefeld, Detmold, Gronau und Herford.
Durch den Rückgang sieht die AKWL die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln in Gefahr: »In einigen Regionen und Städten wird die Luft allmählich dünner. Dass in Westfalen-Lippe inzwischen 350 Apotheken für immer vom Netz gegangen sind, macht sich natürlich bemerkbar. Wir brauchen daher dringend verlässliche Rahmenbedingungen, damit die Apotheken auch weiterhin die flächendeckende Versorgungen am Tag und in der Nacht gewährleisten können«, fordert Walter von der Politik.
Nach Angaben der Kammer ist es unter anderem aufgrund einer »unzureichenden Dynamisierung der apothekerlichen Vergütung, der zunehmenden Konkurrenz durch ausländische Versender und der zunehmenden Konzentration von Medizinern in Ärztezentren« zu den Verlusten gekommen.
Nur 2013 war noch schwärzer als 2018: Damals musste Westfalen-Lippe einen Rückgang von 50 Apotheken hinnehmen. Zum Vergleich: Im Jahr 1992 hatte der Landesteil noch 2.274 Apotheken. Inzwischen wird dort jede vierte Apotheke als Filiale betrieben. Zum Jahresende hat es demnach insgesamt 1.444 Hauptapotheken und 480 Filialapotheken gegeben.