33.000 E-Rezepte einwandfrei abgerechnet |
Ev Tebroke |
14.07.2022 15:56 Uhr |
Keine Retaxationen aufgrund technischer Fehler: Die Abrechnung der E-Rezepte scheint reibungslos zu funktionieren. / Foto: Adobe/Kzenon
Auf dem Weg zur flächendeckenden Einführung des E-Rezepts ist ein zentrales Qualitätskriterium erfüllt: Die funktionierende Abrechnung der Verordnung mit den Krankenkassen. Wie die Gematik heute mitteilte, haben mittlerweile bereits 33.506 E-Rezepte das Abrechnungsprozedere erfolgreich durchlaufen. Erfolgreich, das heißt, es gab nach Gematik-Angaben keine Retaxierungen der Kassen aufgrund technischer Fehler.
Für Gematik-Chef Markus Leyck Dieken sind die Zahlen ein erfreuliches Signal: »Die Dynamik bei der Nutzung des E-Rezepts steigt weiter an.« Immer mehr Praxen und Apotheken nutzten das E-Rezept und zeigten damit, dass es funktioniere. Mit den 30.000 erfolgreich abgerechneten Rezepten habe man die Zielmarke noch vor dem Zieltermin Ende Juli erreicht, so Leyck Dieken. »Das ist ein wichtiges Signal, weshalb ich überzeugt bin, dass das E-Rezept ab September auch in der Breite der Versorgung ankommen wird.«
Die für den Roll-Out notwendigen Qualitätskriterien hatten die Gematik-Gesellschafter, darunter auch der Deutsche Apothekerverband (DAV), Anfang Januar dieses Jahres verbindlich festgelegt. So sollte etwa sichergestellt sein, dass bis Ende Juli mindestens 30.000 Rezepte den gesamten Prozess durchlaufen haben, von der Verordnung über die Rezept-Belieferung in der Apotheke bis hin zur erfolgreichen Abrechnung.
Gleichzeitig hatte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), mit 51 Prozent Stimmanteil, Gematik-Mehrheitsgesellschafter, auf eine engagiertere Umsetzung des E-Rezept-Prozedere gedrängt. Insbesondere auf Seiten der Software-Anbieter hatte es gehakt, sodass sowohl Praxen als auch Apotheken zum ursprünglich gesetzlich vorgesehenen Starttermin zum 1. Januar 2022 noch nicht E-Rezept-ready waren. Hier hatte die Gematik mit einer Art Transparenzoffensive für Druck gesorgt. So ist seit einigen Monaten mittels TI-Dashboard der aktuelle Digitalisierungsstand im Gesundheitswesen einsehbar. Parallel informiert der sogenannte TI-Score über den Umsetzungsgrad der einzelnen Softwareanbieter.
Das BMG zeigt sich zufrieden über den aktuellen Stand: »Ich freue mich sehr über das Engagement aller Praxen, Apotheken, Krankenkassen und Dienstleister, die in dieser noch laufenden Testphase einen einheitlichen Beitrag für die 30.000 abgerechneten E-Rezepte geleistet haben«, so Susanne Ozegowski, Leiterin der BMG-Abteilung Digitalisierung und Innovation. Dieser Meilenstein ebne den Weg, damit die erste Stufe zur verbindlichen Einführung des E-Rezepts ab September starten kann.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.