Hypotonie: Droxidopa in den USA zugelassen |
Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat mit Droxidopa (Northera™) einen neuen Wirkstoff zur Behandlung der neurogenen orthostatischen Hypotonie (NOH) zugelassen. Ausgelöst wird dieser Blutdruckabfall durch den Wechsel aus liegender in eine stehende Position. Es ist ein relativ seltenes Symptom bei verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen wie Morbus Parkinson, der Parkinson-Variante der Multi-System-Atrophie (MSA) und des primär autonomen Versagens (Pure Autonomic Failure). Die Hypotonie trägt wesentlich zur Einschränkung der Lebensqualität dieser Patienten bei. Symptome der NOH, die insbesondere im Stehen auftreten, umfassen unter anderem Schwindel, Benommenheit, verschwommenes Sehen, Erschöpfung und Ohnmacht. Bislang behandeln Ärzte eine NOH vor allem mit dem Sympathomimetikum Midodrin (Gutron®) und dem Mineralocorticoid Fludrocortison (Astonin H®).
Droxidopa (L-Threo-3,4-Dihydroxy-Phenylserin) unterscheidet sich von Levodopa lediglich durch eine zusätzliche Carboxyl-Gruppe. Beim Passieren der Blut-Hirn-Schranke aktiviert die DOPA-Decarboxylase das Prodrug zum aktiven Metaboliten Noradrenalin, welches als Sympathomimetikum wirkt. Aufgrund der geringen Halbwertszeit (im Mittel zwei bis drei Stunden) müssen Patienten Droxidopa dreimal täglich einnehmen.
Die Produktinformation von Droxidopa enthält einen grafisch hervorgehobenen Warnhinweis («Boxed Warning»), der auf das Risiko eines gesteigerten Blutdrucks im Liegen hinweist, der im Extremfall einen Schlaganfall auslösen kann. Die Patienten müssen daher während der Schlafphase darauf achten, durch Hochstellen des Bettkopfendes Kopf und Oberkörper hoch zu lagern und den Blutdruck häufiger zu kontrollieren – insbesondere bei Dosiserhöhung. Die während der klinischen Studien am häufigsten berichteten unerwünschten Wirkungen waren Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Hypertonie und Erschöpfung. (rt)
24.02.2014 l PZ
Foto: Fotolia/Aleksanda