Pharmazeutische Zeitung online

DAK-Chef: Gesundheitsfonds verschieben

Angesichts der Querelen um den Finanzausgleich in der Krankenversicherung hat der Chef der zweitgrößten Kasse, der DAK, eine Verschiebung des Gesundheitsfonds gefordert. «Auf dieser wackeligen Grundlage können wir das System nicht von heute auf morgen umstellen», sagte der DAK-Vorsitzende Herbert Rebscher «Bild-Online» nach Angaben vom Freitag. «Wir brauchen zumindest eine Testphase. Danach kann der Fonds schrittweise eingeführt werden.» Die Bundesregierung will dagegen am geplanten Start des neuen Finanzsystems in der Krankenversicherung am 1. Januar 2009 festhalten. Mitte dieser Woche war der wissenschaftliche Beirat beim Bundesversicherungsamt wegen Differenzen über die geplante Erweiterung des milliardenschweren Finanzausgleichs zwischen den mehr als 200 Kassen zurückgetreten. Der veränderte Ausgleich und der Fonds sollen zeitgleich eingeführt werden. CDU-Gesundheitsexperte Willi Zylajew kritisierte in «Bild-Online»: «Wenn man Experten beauftragt, muss man auch bereit sein, deren Meinung zu hören und darüber zu diskutieren. Im Gesundheitsministerium gibt es eine gewisse Beratungsresistenz.» Dagegen sagte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Elke Ferner dem Internetmagazin: «Auch Wissenschaftler müssen sich nach dem Willen des Gesetzgebers richten.»

 

28.03.2008 l dpa