Pharmazeutische Zeitung online
AvP-Insolvenz

Zytostatika-Apotheker fordern gesetzliche Schritte

Angesichts der finanziellen Existenznot vieler Apotheken aufgrund der Firmenpleite des Apothekendienstleisters AvP wird der Ruf nach insolvenzsicherer Rezeptabrechnung laut.
Ev Tebroke
08.10.2020  14:00 Uhr

Rund 3000 Apotheken sind derzeit finanziell teilweise existenzbedrohlich von der AvP-Pleite betroffen. Die Zytostatika herstellenden Offizinen müssen dabei teilweise besonders hohe Zahlungsausstände in Millionenhöhe verkraften. Denn sie rechnen regelmäßig für Zytostatika-Rezepturen sehr hochpreisige Arzneimittel ab. Ihr Dachverband VZA fordert daher eine schnelle Hilfe zur Überbrückung von Liquiditätsverlusten. Gleichzeitig drängt der Verband auf eine gesetzliche Anpassung im Sozialgesetzbuch (SGB V) und eine insolvenzabgesicherte Rezeptabrechnung.

»Der beste Weg, solche wirtschaftlichen Katastrophen künftig auszuschließen, führt nicht über individuelle vertragliche Nachbesserungen mit den Rechenzentren, sondern nur über eine Änderung des Sozialgesetzbuches«, betont VZA-Präsident Klaus Peterseim. Er kritisierte die in Paragraph 300 SGB V »antiquierte Regelung«, dass Apotheken zur Erfüllung ihrer Aufgaben Rechenzentren in Anspruch nehmen »können«. Laut Peterseim soll dies in eine Muss-Vorschrift geändert werden. Aufgrund des immer komplexer gewordenen Systems der Abrechnungen könnten Apotheken gar nicht mehr ohne die Dienstleister abrechnen, seien auf diese angewiesen. Zudem gelte es sicherzustellen, dass die abgerechneten Gelder »den Leistungserbringern insolvenzfest zur Verfügung stehen«.

Dies ist auch die Forderung der ABDA, wie ABDA-Präsident Friedemann Schmidt in einer Videobotschaft betonte. Es gehe darum, regulatorisch klarzustellen, dass die Gelder, die von den Krankenkassen an die Rechenzentren fließen und an die Apotheken weitergeleitet werden, transparent auf Treuhandkonten auszuweisen und vom Vermögen des Abrechnungsunternehmens zu separieren sind, betonte Schmidt gestern  im Nachgang der Sitzung des Gesundheitsausschusses des Bundestags.

Bei der Ausschusssitzung am 7. Oktober ging es ausschließlich um die AvP-Pleite und mögliche Lösungsansätze. Die Politik hatte zwar keine staatlichen Hilfen in Aussicht gestellt, aber zinsfreie KfW-Kredite zugesichert, die die Apotheker beantragen könnten. Hier fordert Peterseim nun eine zügige Bearbeitung.  »Eine herstellende Apotheke kann wegen der hohen Beträge, die bereits im Einkauf der einzusetzenden Arzneimittel anfallen und für die die unternehmerisch verantwortlichen Apotheker gegenüber den pharmazeutischen Unternehmen und Großhändlern in Vorleistung gegangen sind, nicht auf einen oder gar zwei Monatsumsätze warten, bis eine Insolvenzquote ermittelt worden ist«, so der VZA-Präsident.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa