Zur Rose setzt auf Wachstum und Plattform-Strategie |
Ev Tebroke |
19.08.2020 12:30 Uhr |
Neben einer zentralen Markensteuerung im deutschen Markt setzt Zur Rose weiterhin verstärkt auf den Ausbau seiner Plattform-Strategie. Die Coronavirus-Krise habe sich für die Digitalisierung und die Akzeptanz digitaler Gesundheitsdienstleistungen als zusätzlicher Treiber erwiesen, so das Unternehmen. Zudem blickt der Konzern mit hohen Erwartungen auf die verpflichtende Nutzung des E-Rezepts ab 1. Januar 2022. Im Zuge dessen hofft Zur Rose weitere Kunden über ein eigenes »Gesundheitsökosystem« an sich binden zu können. Dazu hatte die Schweizer Gruppe Mitte Juli die Übernahme des Telemedizinanbieters Teleclinic bekanntgegeben. Derzeit arbeiten einige Player an solchen Online-Plattformen: Neben Versendern wie Doc Morris oder Shop Apotheke planen auch die Vor-Ort-Apotheken, etwa mit der Initiative Pro Apotheke vor Ort (Pro AvO), entsprechende Internet-Marktplätze.
Für das vierte Quartal will Zur Rose dann mit einer entsprechenden App die Einlösung des E-Rezepts unterstützen. Bei dieser sogenannten Marktplatz-App von Doc Morris setzt der Versender nach eigenen Angaben auf die Zusammenarbeit mit Vor-Ort-Apotheken in Deutschland. Die Kunden sollen ihre Rezepte wahlweise in einer Offizin ihrer Wahl oder via Versandapotheken einlösen können, heißt es. Die Ankündigung, dass Kunden über die App auch direkt zum telemedizinischen Angebot von Teleclinic kommen sollen, hatte zuletzt für Kritik gesorgt.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.