Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Phenylketonurie

Zulassung für Sepiapterin

Für Kinder und Erwachsene mit Phenylketonurie gibt es ein neues Medikament. Das Orphan Drug Sepiapterin kann die Phenylalanin-Spiegel im Blut deutlich senken. Eventuell ist sogar eine Lockerung der sehr strengen Diät möglich.
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 07.08.2025  07:00 Uhr

Sepiapterin (Sephience™, PTC Therapeutics International) aus der Klasse der Pteridine ist zugelassen zur Behandlung der Hyperphenylalaninämie bei Erwachsenen und Kindern mit Phenylketonurie (PKU). Dies ist eine seltene angeborene Erkrankung des Aminosäurestoffwechsels, bei der die essenzielle Aminosäure Phenylalanin aufgrund eines Mangels an Phenylalanin-Hydroxylase nicht zu Tyrosin verstoffwechselt werden kann.

In der Folge kommt es zu einer neurotoxischen Ansammlung von Phenylalanin, die zu schweren und irreversiblen Symptomen wie geistige Behinderung, Krampfanfälle, Entwicklungsverzögerungen, Gedächtnisverlust sowie Verhaltens- und Emotionsstörungen führt. Die Diagnose wird in der Regel beim Neugeborenen-Screening gestellt. Weltweit leben schätzungsweise 58.000 Menschen mit PKU.

Die Patienten müssen meist lebenslang eine streng eiweißarme Diät einhalten. Seit 2009 ist Sapropterin (Kuvan®), ein synthetisch hergestelltes Tetrahydrobiopterin zugelassen, das aber nicht die Diät ersetzt. Im Jahr 2019 kam die pegylierte, rekombinante Form des Enzyms Phenylalanin-Ammoniaklyase, Pegvaliase (Palynziq®), als erste Enzymersatztherapie für Patienten ab 16 Jahren auf den Markt.

Individuelle Dosierung

Sepiapterin ist als Pulver zum Einnehmen (Beutel mit 250 mg und 1000 mg) im Handel. Die empfohlene Tagesdosis hängt vom Alter und vom Körpergewicht ab und beträgt bei Patienten ab zwei Jahren 60 mg/kg/Tag. Dies ist zugleich die empfohlene Höchstdosis. Die Fachinformation enthält umfangreiche Tabellen für die individuelle Dosierung.

Das Medikament sollte einmal täglich zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen werden. Vorher wird das Pulver mit Wasser, Apfelsaft oder einer kleinen Menge weicher Nahrung wie Apfelmus oder Marmelade vermischt und gut durchgerührt. Kleinen Kindern kann man die Flüssigkeit mit einer Dosierspritze geben. Das Pulver kann nach dem Vermischen mit Wasser auch über eine enterale Ernährungssonde verabreicht werden.

Sepiapterin ist eine Vorläuferverbindung von Tetrahydrobiopterin (BH4), die rasch absorbiert und intrazellulär in BH4 umgewandelt wird. BH4 ist ein wichtiger Kofaktor für das Enzym Phenylalanin-Hydroxylase (PAH). Zudem wirkt Sepiapterin als pharmakologisches Chaperon, das die Stabilität und Aktivität der defekten PAH verbessert.

Das Medikament wirkt also auf zwei Wegen: Es verbessert die Konformationsstabilität von fehlgefalteter PAH und erhöht die intrazellulären Konzentrationen von BH4. In der Folge sinken die Phenylalanin-(Phe-)Spiegel im Blut deutlich.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa