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HPV-Schutz

Zehn-Jahres-Daten zu Gardasil 9

Infektionen mit humanen Papillomaviren (HPV) werden sexuell übertragen und können Krebs verursachen. Eine Infektion mit den gefährlichsten HPV-Typen gilt allerdings mittlerweile weitgehend als impfpräventabel. Die Wirksamkeit der Impfungen wurde nun, etwa zehn Jahre nach Einführung des zuletzt zugelassenen Impfstoffs, evaluiert.
Theo Dingermann
21.09.2023  09:00 Uhr

Keine Impfdurchbrüche 

In den etwa zehn Jahren Nachbeobachtung wurden bei den Mädchen keine Erkrankungen diagnostiziert, die durch die im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen bedingt waren. Dazu zählen sowohl zervikal, vulvär oder vaginal lokalisierte Krebsarten beziehungsweise Krebsvorstufen sowie äußere Genitalwarzen. Bei einer Person wurden im Monat 84 nach der Impfung Zellveränderungen am Gebärmutterhals (CIN1) diagnostiziert, die positiv auf die HPV-Typen 16, 39 und 59 getestet wurden. Die Ergebnisse der zytologischen Untersuchung des Gebärmutterhalses waren bei den folgenden Untersuchungen jedoch negativ.

Bei den Jungen wurden auch keine Krankheiten diagnostiziert, die durch die im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen bedingt waren. Dazu gehörten penile, perineale und perianale Krebsarten ebenso wie äußere Genitalwarzen. Allerdings ist der Impfstoff nicht für die Prävention derartiger HPV-bedingter Neoplasien zugelassen. Während der gesamten Studie wurden keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse oder Todesfälle im Zusammenhang mit der Impfung gemeldet.

Den Autoren zufolge bestätigten die Daten das gute Risiko-Nutzen-Verhältnis der HPV-Impfstoffe. Schon frühere Real-World-Daten hätten gezeigt, dass nach Einführung der Impfung die HPV-Prävalenz und die Prävalenz der HPV-bedingten Erkrankungen für die in den Impfstoffen enthaltenen Virustypen abnahmen.

Die HPV-Prävalenzstudie 2017/18

Daten speziell für Deutschland liefert aktuell das RKI. Es hatte in Kooperation mit der Berliner Charité in den Jahren 2010 bis 2011 eine populationsbasierte Basisstudie initiiert, die die HPV-Prävalenzen und -Genotyp-Verteilung erfasste. Sechs Jahre danach führte es die Folgestudie »HPV-Prävalenzstudie 2017/18« durch, um erstmals die HPV-Impfeffektivität abzusachätzen. Die Ergebnisse wurden nun im Fachjournal »Frontiers in Public Health« publiziert.

Dr. Anna Loenenbach vom RKI und Kollegen untersuchten in dieser Studie die HPV-DNA-Prävalenz, die Verteilung der Genotypen und die Wirksamkeit des HPV-Impfstoffs bei Frauen im Alter von 20 bis 25 Jahren. Von den 1200 Studienteilnehmerinnen hatte 62 Prozent mindestens eine Impfdosis eines der drei in der EU zugelassenen HPV-Impfstoffe erhalten. 28 Prozent waren gemäß den aktuellen Empfehlungen geimpft.

7 Prozent der Studienteilnehmerinnen wurden positiv auf HPV16 und 0,8 Prozent positiv auf HPV18 getestet. HPV6- und HPV11-Positivtests waren mit nur fünf und einem positiven Test selten.

Die bereinigte Wirksamkeit des Impfstoffs betrug 46,4 Prozent gegen eine HPV16/18-Infektion und 49,1 Prozent gegen eine Infektion mit mindestens einem HPV-Genotyp, der durch den tetravalenten HPV-Impfstoff abgedeckt war. Im Vergleich zu den Studienergebnissen von 2010 bis 2012 sank die HPV16/18-Prävalenz auch bei den ungeimpften Teilnehmerinnen von 22,5 Prozent auf 10,3 Prozent, was andeutet, dass die Impfung auch indirekte Effekte entwickelt.

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