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Neuer Rekord

Woher kommt die hohe Kaiserschnittrate?

Ein Kaiserschnitt kann das Leben von Mutter und Kind retten. Doch in Deutschland ist die Rate mit 32 Prozent auf Rekordniveau. Nicht jeder Kaiserschnitt ist medizinisch notwendig. Was steckt dahinter?
dpa
07.02.2025  09:00 Uhr

Die Liste an möglichen Nachteilen von Kaiserschnitten ist lang: ein schwieriger Stillbeginn, ein erhöhtes Risiko der Kinder für Atemwegserkrankungen, für Autismus sowie Adipositas, eine möglicherweise beeinträchtigte Verbindung zwischen Mutter und Kind. Außerdem könne es Wundheilungsstörungen, Verwachsungen, Narbenbildung am Unterbauch und an der Gebärmutter geben, so die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG). Der Bundesverband der Frauenärzte (BVF) fügt mögliche psychische Komplikationen hinzu, etwa das Gefühl, »versagt« oder keine »richtige« Geburt erlebt zu haben.

Trotzdem ist die Kaiserschnittrate in Deutschland so hoch wie nie: 2023 lag der Anteil der Sectio unter den 667.705 Entbindungen in Krankenhäusern dem Statistischen Bundesamt zufolge bei 32,6 Prozent. Das ist mehr als eine Verdoppelung seit 1991, als der Anteil bei 15,3 Prozent lag. Der vorherige Rekord in Deutschland wurde 2011 verzeichnet, mit 32,2 Prozent. Es scheint also auch vieles für einen Kaiserschnitt zu sprechen.

Statistisch betrachtet hängt die Entscheidung dafür oder dagegen auch damit zusammen, wo man wohnt: Im Vergleich der Bundesländer ist ein deutliches Ost-West-Gefälle erkennbar. 2023 verzeichnete das Statistische Bundesamt im Saarland (36,4 Prozent) und in Hamburg (36,2 Prozent) die höchsten Kaiserschnittraten unter den Entbindungen in Krankenhäusern. In Sachsen und Brandenburg lagen die Anteile im gleichen Jahr mit 25,6 und 29,3 Prozent deutlich niedriger. Gesellschaftliche und kulturelle Besonderheiten spielen also eine Rolle, so sieht es auch die DGGG. Aber auch die personelle Ausstattung von geburtshilflichen Abteilungen, die Größe eines Krankenhauses und die Erfahrung von Hebammen und Ärzten im Management von Risikosituationen haben Einfluss, so die DGGG und der Deutsche Hebammenverband.

Wird eine Frau eins zu eins durch eine Hebamme betreut, ist die Kaiserschnittrate niedriger. Studien haben der DGGG zufolge auch gezeigt, dass die Sectioraten in kleineren geburtshilflichen Kliniken oft höher sind als in größeren. Grund dafür seien unter anderem strukturelle Defizite, wie eine zu langsame Verfügbarkeit von Fachpersonal im Notfall, unzureichendes Training der interprofessionellen Zusammenarbeit und mangelnde Erfahrung des Personals.

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