Woher kommt die hohe Kaiserschnittrate? |
Nachvollziehen kann Henrich auch den Wunsch, den Beckenboden zu schonen: Bei einer natürlichen Geburt mit 40 Jahren liege die Wahrscheinlichkeit eines Beckenbodentraumas bei etwa 20 bis 30 Prozent, sagt er. Das könne unwillkürlichen Urinverlust oder Senkungsbeschwerden bedeuten – »ein Beckenbodentrauma tritt besonders bei großen Kindern auf, bei gewaltvollen vaginal-operativen Geburten und bei älteren Frauen«, sagt Henrich. Gemeint sind etwa Geburten, bei denen eine Saugglocke oder Zange zum Einsatz kommen.
Grundsätzlich betont der Mediziner: »Man sollte besonders bei jüngeren Frauen, bei denen alle Voraussetzungen günstig sind, eine vaginale Geburt empfehlen.« Doch gebe es eben auch Gründe für einen Kaiserschnitt. So oder so, sagt Henrich: »Alle Methoden, alle Geburtswege haben ihre Vor- und ihre Nachteile.«