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Wirksamkeit von vier Corona-Impfstoffen im Vergleich

Bei einem Vergleich der Impfstoffe Comirnaty, Spikevax, Vaxzevria und Nuvaxovid auf Basis der SARS-CoV-2-Omikron-BA.1/BA.2-Infektionsraten bei australischen Erwachsenen schnitt Nuvaxovid deutlich schlechter ab als die anderen Impfstoffe.
Theo Dingermann
30.12.2022  11:30 Uhr
Comirnaty war der am häufigsten eingesetzte Impfstoff

Comirnaty war der am häufigsten eingesetzte Impfstoff

Von den 5923 Personen, die innerhalb der letzten 14 bis 63 Tage bis zum Ende der Nachbeobachtungszeit ihre zweite Dosis im Rahmen der Grundimmunisierung erhalten hatten, wurde am häufigsten Comirnaty verabreicht (N=3212), gefolgt von Nuvaxovid (n=2082).

Die Empfänger des Novavax-Impfstoffs waren älter, häufiger weiblich, hatten einen höheren sozioökonomischen Status, wiesen aber seltener eine Komorbidität auf als die Empfänger des mRNA-Impfstoffs.

Vaxzevria-Empfänger waren älter und seltener weiblich als mRNA-Impfstoff-Empfänger. Das Intervall zwischen der ersten und der zweiten Dosis von Nuvaxovid war kürzer (Median 24 Tage) als bei Empfängern von mRNA-Impfstoffen (Median 35 Tage) und dem Vektor-Impfstoff Vaxzevria (Median 81 Tage).

Von den 204.748 Personen, die innerhalb von 14 bis 63 Tagen ihre erste Auffrischungsimpfung (3. Dosis) erhielten, waren 78 Prozent mit Comirnaty, 20 Prozent mit Spikevax und <1 Prozent entweder mit Nuvaxovid oder mit Vaxzevria geimpft worden.

Auch hier waren die Empfänger der Nuvaxovid- oder Vaxzevria-Booster älter als die Empfänger der mRNA-Booster. Die meisten Personen hatten als Erstimpfung BNT162b2 erhalten.

Nuvoxavid bietet den geringsten Infektionsschutz

Im Vergleich zu denjenigen, die mit Comirnaty geimpft worden waren, betrugen die adjustierten Hazard Ratios für eine SARS-CoV-2-Infektion nach der Grundimmunisierung für die Spikevax-Kohorte 1,03, für die Vaxzevria-Kohorte 1,19 und für die Nuvoxavid-Kohorte 1,70.

Nach der Auffrischimpfung betrugen die jeweiligen adjustierten Hazard Ratios im Vergleich zur Comirnaty-Kohorte 1,02 für die Spikevax-Kohorte, 1,20 für die Vaxzevria-Kohorte und 1,39 für die Nuvoxavid-Kohorte.

Wie alle derartigen Studien wies auch die Studie wichtige Limitationen auf, die dringend behoben werden sollten, bevor endgültige Schlüsse gezogen werden. So waren zum Beispiel nur relativ wenige Personen eingeschlossen, die den Novavax-Impfstoff als Booster erhalten hatten. Zudem waren diese tendenziell älter und hinsichtlich ihres sozialen Status besser gestellt, als diejenigen, die mit den mRNA-Vakzinen geimpft wurden. Auch der Abstand zwischen der ersten und der zweiten Dosis war kürzer als bei den mRNA-Impfstoffen (durchschnittlich 24 gegenüber 35 Tagen).

Allerdings führten die Autoren auch eine Sensitivitätsanalyse durch, bei der diese Störfaktoren berücksichtigt wurden. Dabei blieb der Trend bestehen, wobei Nuvoxavid sowohl als Auffrischungsimpfstoff als auch als in der Primärserie schlechter abschnitt als die mRNA-Impfstoffe.

Die Autoren wünschen sich, dass aus epidemiologischer Sicht ähnliche, vergleichende Wirksamkeitsanalysen auch angesichts der relativ geringen Zahl von Personen, die als Booster den Vektor-Impfstoff oder den Proteinuntereinheiten-Impfstoff erhalten hatten, in anderen Bereichen durchgeführt werden, um die Datenlage robuster zu gestalten.

Aus Sicht der öffentlichen Gesundheit betonen die Autoren aber ausdrücklich, dass alle vier Impfstoffe nachweislich einen guten Schutz vor schweren Erkrankungen durch SARS-CoV-2 bieten, unabhängig vom Typ der Variante, und dass die Ergebnisse ihrer Studie an dieser Grundtatsache nichts ändern.

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