»Wir sind bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen« |
Lukas Brockfeld |
14.05.2025 10:46 Uhr |
»Aus unserer Sicht längst überfällig ist der Aufbau von Strukturen für Präventionsleistungen in den Vor-Ort-Apotheken. Lange ist dies insbesondere von den Krankenkassen äußerst kritisch gesehen worden. Auch hier dürfte die Pandemie zu einem Umdenken beigetragen haben«, freute sich Hubmann. Die Apotheken seien aufgrund ihrer Kompetenz und ihrer Erreichbarkeit für solche Angebote prädestiniert.
»Es ist gut, dass der Koalitionsvertrag sehr konkrete Maßnahmen zur Stabilisierung und Weiterentwicklung der Vor-Ort-Apotheken vorsieht. Das ist ein gemeinsamer Erfolg aller Kolleginnen und Kollegen und der vielen Menschen, die mit großer Leidenschaft in unseren Apotheken arbeiten und sich für die Versorgung ihrer Kundinnen und Kunden vor Ort einsetzen«, sagte der DAV-Vorsitzende in Richtung des Publikums. »Wir alle – Sie alle haben in den vergangenen Jahren viel Aufklärungsarbeit geleistet und die Menschen und viele Politikerinnen und Politiker haben verstanden!«
Der DAV-Vorsitzende sprach im Anschluss über die Digitalisierung und über die elektronische Patientenakte (EPA), die aktuell in ganz Deutschland eingeführt wird. Auch hier seien die Apotheken für viele Menschen der erste Ansprechpartner. »Um es klar zu sagen: Apotheken können durch Patientennähe für die Akzeptanz und die Nutzung digitaler Anwendungen im Gesundheitswesen einen wesentlichen Beitrag leisten – wenn der damit verbundene Aufwand angemessen vergütet wird. Sie alle erinnern sich sicher an die COVID-19-Impfzertifikate, die millionenfach in Apotheken ausgestellt wurden«, sagte Hubmann.
Die Digitalisierung der Apotheken müsse auch weitere Bereiche betreffen. Man müsse auch Angebote für Menschen schaffen, die ihre Medikamente bevorzugt online bestellen – auch wenn diese nicht immer sofort von den Patienten angenommen würden. »Wer, wenn nicht wir Apothekerinnen und Apotheker sollten definieren, welche unserer Tätigkeiten digital delegiert werden können und welche Leistungen auch in Zukunft – gegebenenfalls mit digitaler Unterstützung – zwingend von Menschen für Menschen erbracht werden müssen«, fragte der DAV-Vorsitzende.