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Kammerversammlung Hessen
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»Wir meistern auch unvorstellbare Umstände«

In der gestrigen Delegiertenversammlung der Landesapothekerkammer Hessen war trotz gewaltiger Herausforderungen in ungewissen Zeiten eine überwiegend positive Stimmung wahrzunehmen. Hinsichtlich ihrer bekannt kritischen Einstellung der ABDA gegenüber blieben sich die hessischen Kammervertreter hingegen treu.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 25.06.2020  09:56 Uhr

Die Ausnahmen müssen verstetigt werden

»Wir müssen erreichen, dass die Ausnahmen über die Zeit der Pandemie hinaus verstetigt werden«, forderte die Präsidentin, und sie fügte hinzu, dass Politiker aus manchen Fehlentwicklungen schnell lernen sollten. Unfreiwillig, aber kaum besser hätte der Wert einer einheitlichen Preisgestaltung für Arzneimittel durch die Preisentwicklung bei Desinfektions- und Schutzmitteln demonstriert werden können. Arzneimittel, das sollte jetzt doch wirklich klar geworden sein, dürfen nicht zum Spielball des Wettbewerbs werden, so die Kammerpräsidentin.

Noch ist all dies in den Köpfen der Politiker präsent. Viele haben erkannt, dass ohne öffentliche Apotheke im Gesundheitsversorgung nichts geht. Tatsächlich spürt die Apothekerschaft auch ungewöhnlich deutlich Anerkennung. Umso wichtiger sei es, so die Präsidentin, mit Nachdruck auf eine zeitnahe parlamentarische Befassung wichtiger Gesetzesvorhaben zu drängen und Defizite, darunter eine wasserdichte Lösung zum Makelverbot von E-Rezepten, auszuräumen. Zwar habe man sich verpflichtet, das VOASG konstruktiv und kritisch zu begleiten. Nur bewege sich an der Stelle nichts, sodass die Frage immer relevanter wird, wie lange man sich noch an diese Verpflichtung gebunden fühlt.

In diese Richtung zielt auch eine einstimmig verabschiedete Resolution zur Herstellung der Wettbewerbsgleichheit der öffentlichen Apotheken in der Bundesrepublik Deutschland mit ausländischen Versandapotheken. Die hier eingeforderten Regelungen müssten noch vor der parlamentarischen Sommerpause angegangen werden, fordert die Kammer.

Ärger über den ABDA-Haushalt

Verärgert zeigte sich die Präsidentin über den ABDA-Haushalt, der in der kommenden Woche auf der Mitgliederversammlung verabschiedet werden soll. Trotz gegenteiliger Beteuerungen im letzten Jahr ist dieser weiter gestiegen. Und auf außerordentliche Beitragserhöhungen können man in der Konsequenz nur deshalb verzichten, weil die erheblichen Fehlbeträge durch Erlöse der wirtschaftenden Töchter gedeckt würden. Dies ist kein nachhaltig verantwortungsvolles Haushalten, weshalb sich auch der Kammervorstand einstimmig dazu entschlossen habe, den Haushalt abzulehnen.

Die Frage nach einer möglichen Kandidatur für das Amt der ABDA-Präsidentin beantwortete Funke sehr klar dahingehend, dass für sie eine solche Kandidatur nicht infrage komme.

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