Pharmazeutische Zeitung online
Landesapothekerkammer Brandenburg

»Wir hören immer wieder dasselbe Totschlagargument«

Es war eine besondere Versammlung der Landesapothekerkammer Brandenburg am heutigen Mittwoch. Die Kammer feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen und erstmals kam mit Ursula Nonnenmacher (Grüne) eine Gesundheitsministerin in die Versammlung. Die Probleme der Kammer sind seit vielen Jahren jedoch dieselben – in Sachen Neugründung eines Pharmazie-Studienganges hagelt es weiterhin Niederlagen und Ablehnung.
Benjamin Rohrer
15.06.2022  17:00 Uhr

Bei der heutigen Delegiertenversammlung der LAK Brandenburg hatten die anwesenden Apothekerinnen und Apotheker gleich mehrere Gründe zum Feiern: Am 27. Februar 1992 wurde die Landesapothekerkammer Brandenburg gegründet, in diesem Jahr feiert sie also ihr 30-jähriges Bestehen. Ein weiteres Jubiläum feiert Kammerpräsident Jens Dobbert, Apothekeninhaber aus Brandenburg: Dobbert wurde vor genau zehn Jahren erstmals als Kammerpräsident gewählt. Eine Premiere gab es zudem, weil mit Ursula Nonnenmacher (Grüne) erstmals eine Gesundheitsministerin des Landes die Delegiertenversammlung besuchte.

Und so nutzte Dobbert die Gelegenheit, der Ministerin erneut den seit Jahren unerfüllten Wunsch der Brandenburger Apothekerschaft vorzutragen: die Gründung eines eigenen Pharmazie-Studiengangs in Brandenburg. Die »Mark« ist eines der wenigen Länder, in denen keine Pharmazeuten ausgebildet werden. Weil in den kommenden Jahren insbesondere viele Pharmazieingenieure in den Ruhestand gehen und auch das Durchschnittsalter der Approbierten immer weiter steigt, kämpft die Kammer seit Jahren um einen Studiengang – in der Hoffnung, dass dann der sogenannte Klebeeffekt eintritt und viele Nachwuchsapotheker im Land bleiben.

Dobbert: Viele haben sich einfach nie wieder gemeldet

Aus Dobberts Rede ging allerdings hervor, wie viel Niederlagen und Ablehnung die Kammer seitens der Politik in dieser Angelegenheit schon kassiert hat. Unzählige Gespräche mit Wissenschafts-, Gesundheits- und Finanzministerinnen und -ministern seien bereits geführt worden. »Aber es kommt immer wieder zum gleichen Totschlagargument: ‚Wir verstehen Sie, sind aber nicht zuständig und werden uns mit den anderen Ressorts abstimmen.‘« Selbst bei Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sei er schon gewesen, berichtete Dobbert. Aber auch dort wurde ihm nur versprochen, dass man sich erneut melden werde – was laut Dobbert nie geschah. Dabei hatte die Kammer gemeinsam mit den Kammern der Ärzte und Zahnärzte im vergangenen Jahr ein zukunftsweisendes Konzept erarbeitet: An der BTU in Cottbus wollte man eine »Hochschule der Heilberufe« ins Leben rufen – Ärzte, Zahnärzte und Apotheker hätten so schon eng vernetzt zusammen studieren können. Der damalige Präsident Jörg Steinbach hatte laut Dobbert großes Interesse an dieser Idee. »Aber auch nach unserem Treffen in Cottbus haben wir von Herrn Steinbach nie wieder etwas gehört«, so der Kammerpräsident. Heute ist Steinbach (SPD) Wirtschaftsminister des Landes.

Doch die Personalsituation in den Apotheken wird immer prekärer. Dobbert ging dazu erneut auf eine Fachkräfte-Analyse der Zukunftsagentur Brandenburg ein, aus der hervorgeht, dass das Land bis 2025 zwischen 60 und 100 neue Approbierte benötigt, um den steigenden Bedarf zu decken. Im Schnitt habe man aber pro Jahr 27 neue Apothekerinnen und Apotheker in der Versorgung gehabt, erklärte Dobbert. Der Kammerpräsident versprach aber den Delegierten: »Wir lassen nicht nach.« Noch im Sommer stünden Gespräche mit der privaten Hochschule Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB) in Neuruppin an.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa