| Daniela Hüttemann |
| 26.06.2023 15:00 Uhr |
Von Spargesetzen solle man sich dagegen nicht abhalten lassen. Die werde es immer geben. »Ich sehe eine langfristige Tendenz, dass die Politik langsam erkennt, dass die Arzneimittelversorgung durch die öffentlichen Apotheken nicht nur ein Kostenfaktor ist, sondern zur Daseinsvorsorge gehört«, meinte Preis. Die Politik merke jetzt, dass die Apotheken immer da seien, als einzige die Lieferengpässe managen können und auch im Hinblick auf die rapide alternde Bevölkerung sowie dem grassierenden Übergewicht mit den verbundenen Volkskrankheiten zunehmend gebraucht werden. Um mangelnde Arbeit müssten die Apotheken sich daher keine Sorgen machen. »Es wird keiner alt, ohne Medikamente zu nehmen«, stellte Preis fest. Und durch weniger Apotheken werden es mehr Patienten pro verbliebener Apotheke.
Thomas Preis, der 1990 eine eigene Apotheke in Köln übernommen hat und sie heute sowie eine Filiale gemeinsam mit seinem Sohn als OHG führt, würde es genauso wieder machen – auch in heutigen Zeiten. Auch Anfang der 1990er-Jahre seien es Krisenzeiten gewesen mit der Blüm-Reform und einer Demonstration mit rund 10.000 Apothekern in Bonn aufgrund der Sparzwänge, erinnerte sich Preis. Da hatte er die Apotheke gerade übernommen und umgebaut. »Krisenzeiten sind auch immer Zeiten, in denen man gut einsteigen kann, das ist nicht nur bei Aktien so«, machte Preis Mut. »Sie müssen nur auf das richtige Pferd setzen.«