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Vorstands-Interview
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Wie sicher ist die Noventi noch?

Der Noventi-Konzern wird umgebaut. Neben einem massiven Stellenabbau werden WaWi-Produktlinien eingestellt und Unternehmensbereiche zusammengelegt. Im PZ-Interview sichern die beiden Vorstände Mark Böhm (CEO) und Frank Steimel (CFO) aber die (finanzielle) Stabilität des Konzerns zu. Außerdem kündigen sie weitere Kostensteigerungen für Apotheken und die Veräußerung von Subunternehmen an.
AutorKontaktBenjamin Rohrer
Datum 11.01.2023  10:30 Uhr

Beteiligung an gesund.de bleibt unverändert

PZ: Viel investiert haben Sie auch in das Portal gesund.de. Gestern teilten Sie mit, dass Sie bei gesund.de nicht aussteigen werden. Werden Sie Ihre Beteiligung mit Blick auf die derzeitige Lage aber zurückfahren?

Steimel: Nein, an der Höhe unseres Engagements ändert sich nichts. Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass der Omni-Channel-Weg für die Apotheken mit Blick auf die Digitalisierung der beste Weg ist. Und die ersten Kundenerfahrungen von gesund.de bescheinigen uns genau das.

PZ: Letztlich haben Sie in den vergangenen Jahren aber sehr viel Geld in E-Rezept-Lösungen investiert, die aufgrund der stockenden Einführung des E-Rezeptes nun kein Geld einbringen. Waren diese Investitionen im Rückblick ein Fehler?

Böhm: Nein, denn es ist ja klar, dass das E-Rezept kommt. Und dann sind wir bereit. Aber selbst wenn sich die flächendeckende Einführung noch um weitere Jahre verzögern sollte, wären wir auf diese Situation vorbereitet.

»Wir werden uns nicht mehr auf die Pflege fokussieren«

PZ: Was passiert mit Ihren anderen Beteiligungen, beispielsweise Noventi Care (Pflege-Sparte)?

Steimel: Wir haben entschieden, dass wir uns in der Zukunft nicht mehr auf die Pflege fokussieren können. Wir werden daher versuchen, die Noventi Care im Laufe des Jahres zu veräußern.

PZ: Bei all diesen Maßnahmen haben Sie eigenen Angaben zufolge auch die Standesvertretung der Apotheker mit im Boot. War das auch finanziell wichtig für die Noventi?

Steimel: Die einmalige Kapitaleinzahlung kommt vom FSA. Wir haben allerdings verstanden, dass wir die Berufsverbände der Apotheker zuletzt vernachlässigt haben. Deswegen haben wir uns im Veränderungsprozess eng mit den Verbänden vernetzt. Denn wir müssen auch das Ziel haben, die Nicht-FSA-Mitglieder anzusprechen. Mit den Verbänden in Bayern und Baden-Württemberg laufen bereits enge Gespräche. Und auch mit den Verbänden in Sachsen und Sachsen-Anhalt wollen wir diese Gespräche schon bald etablieren. Wir möchten den engen Schulterschluss mit den Verbänden.

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