Wie schreibe ich es dem Arzt? |
Daniela Hüttemann |
14.08.2023 18:00 Uhr |
In der Kürze liegt die Würze: Medikationsberichte an den Arzt sollten Apotheker knapp und präzise formulieren und konstruktive Lösungsvorschläge für gefundene arzneimittelbezogene Probleme bieten. / Foto: Getty Images/Abdullah Durmaz
»Der Ergebnisbrief an den Arzt sollte maximal eine Seite umfassen – und das in lesbarer Schriftgröße«, meint Dr. Inga Leo-Gröning aus Bad Vilbel, die als ATHINA-Referentin tätig ist. Die ATHINA-Schulung ist ein Fortbildungsprogramm zur Medikationsberatung, in dem neben dem Curriculum der Bundesapothekerkammer (BAK) auch fachliche Unterstützung angeboten wird. Die relevanten Ergebnisse der Medikationsberatung, die für den Arzt wichtig sind, sowie eine kurze Information über durchgeführte Schulungen, zum Beispiel zur Inhalationstechnik, sollten hier aufgeführt werden.
»Fassen Sie sich kurz und fokussieren Sie sich auf das Wesentliche«, rät auch Dr. Lisa Goltz vom Arzneimittelinformations-Zentrum des Uniklinikums Dresden. Zwar gibt es Vorlagen für den Bericht an den Arzt, doch vielen Apothekerinnen und Apothekern sei nicht klar, dass man diese individuell anpassen muss. »Streichen Sie alles Überflüssige raus, gegebenenfalls auch Floskeln wie ›Es besteht kein Handlungsbedarf‹«, lautet Goltz’ zweiter Tipp.
Die Ergebnisse eines automatischen Checks durch eine AMTS-Software sollte man keinesfalls einfach ausdrucken oder unbearbeitet und ungekürzt übernehmen. Eine gute Struktur des Briefes sei unabdingbar, damit die Inhalte schnell erfasst werden können. In einem einleitenden Satz sollte der Grund für die Medikationsberatung dargestellt werden. Darauf folgen die für den Arzt relevanten arzneimittelbezogenen Probleme (ABP) in der Form »Problem (Symptom) – mögliche Ursache – Lösungsvorschlag«.
Die Apothekerin ermutigt: »Auch das Schreiben von Briefen an den Arzt kann und muss man trainieren.« Spezielle Fortbildungen gibt es dazu zwar (noch) nicht, doch wird die Kommunikation mit dem Arzt seit Einführung der pharmazeutischen Dienstleistungen zunehmend thematisiert. In der vorgeschriebenen Fortbildung auf Basis des Curriculums der Bundesapothekerkammer »Medikationsanalyse, Medikationsmanagement als Prozess« ist dafür jedoch wenig Zeit.