Wie schreibe ich es dem Arzt? |
Daniela Hüttemann |
14.08.2023 18:00 Uhr |
Inhaltlich sollte man sich auf drei Dinge konzentrieren, sind sich die Expertinnen einig. Relevant sind
Und auch der Ton macht die Musik: »Machen Sie konstruktive Vorschläge«, rät Dr. Claudia Kohlert-Schupp, ATHINA-Tutorin aus Oldenburg. Dabei sollte man weder belehrend noch unterwürfig klingen. »Lassen Sie den Bericht am besten über Nacht liegen und überarbeiten Sie ihn noch einmal am nächsten Tag«, meint Leo-Gröning. So fallen holprige oder missverständliche Formulierungen eher auf.
Apothekerinnen und Apotheker müssen sich mit ihrem pharmakologischen Wissen nicht verstecken. Wenn man seinen Vorschlag gut belegen könne, dürfe man ihn selbstbewusst vertreten, betont Kohlert-Schupp.
Was den Kommunikationsweg angeht, sollte man auf die Vorlieben des Arztes eingehen, ob traditionell als Brief oder Fax – oder per verschlüsselter Mail oder den modernsten und sichersten Weg, nämlich KIM (Kommunikation im Medizinwesen). »Allerdings sollten Sie wissen, ob Ihr Arzt KIM liest, damit Ihr Bericht nicht unbemerkt liegen bleibt«, gibt Leo-Gröning zu bedenken. Falls keine Schweigepflichtentbindung vorliegt, kann man dem Patienten den Ausdruck des Ergebnisberichts mitgeben.
»Manchmal lehnen Ärzte auch die Zusammenarbeit ab, weil sie unsicher sind, inwieweit sie selbst die Schweigepflicht verletzen«, berichtet Kohlert-Schupp. Dem könne man vorbeugen, indem man direkt im Bericht vermerkt, dass eine Schweigepflichtentbindung vorliegt. Ohnehin lohnt es sich, wenn man mit Medikationsberatungen beginnt, sich persönlich und sein Vorhaben bei den umliegenden Ärzten oder Ärztezirkeln vorzustellen.
So oder so: »Erwarten Sie keine Rückmeldung und erst recht kein Lob vom Arzt«, sagt Leo-Gröning. Keine direkte Rückmeldung bedeute nicht, dass der Arzt den Bericht nicht gelesen hätte. Oft bleibe nur einfach keine Zeit für eine Antwort. »Für den Patienten die optimale Therapie zu erzielen, ist das Essenzielle. Das beste Lob ist, wenn die Praxis bei pharmazeutischen Aspekten wie der Handhabung des Arzneimittels oder Interaktionschecks den Patienten direkt an Sie verweist.«