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Lieferprobleme

Wie kam es zum Tamoxifen-Engpass?

Im Rahmen einer Diskussion der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), »Brennpunkt Onkologie«, erläuterte Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika, wie es zu den Lieferproblemen bei Tamoxifen kam. Zudem erklärte er, wie in seinen Augen Arzneimittel-Lieferengpässe kausal bekämpft werden sollten. Bretthauer sprach sich weiter für die flexibleren Austauschmöglichkeiten der Apotheken bei Rx-Medikamenten aus.
Charlotte Kurz
27.04.2022  11:00 Uhr

Anreizsystem für resiliente Lieferstrukturen

Er bemängelte, dass diese ganzen Faktoren sich kaum in dem hierzulande aktuell gezahlten Preis von 8,80 Euro für die dreimonatige Versorgung mit Tamoxifen widerspiegeln würden. Aus bisherigen Engpässen werde nichts gelernt. Das Grundprinzip, dass sich Hersteller gegenseitig unterbieten müssen, um den Versorgungsauftrag zu erhalten, trage nicht zur Sicherstellung von Lieferketten bei. Er sieht die Politik nun am Zug und pochte darauf, dass die Kassen-Ausschreibungen verstärkt auf Vielfalt der Anbieter setzen müssten. Es brauche Anreize und keine Strafen für diejenigen, die in Resilienz oder umweltfreundliche Produktionen investieren würden und etwa einen zweiten Lieferanten für Wirkstoffe oder global diversifizierte Produktionsstätten vorweisen können. Einen ganz pragmatischen Weg gingen zudem die Briten. »Wenn ein Apotheker oder eine Apothekerin in Großbritannien ein Arzneimittel nicht abgeben kann, weil es zu diesem Preis nicht verfügbar ist, wird sozusagen die Preisgrenze aufgehoben«, so Bretthauer. Das führe dazu, dass wieder mehr Medikamente in den Markt kommen.

Professor Wolf-Dieter Ludwig, Vorstandsvorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AKdÄ) lieferte zudem eine weitere Idee, wie die Versorgungsengpässe bei relevanten Arzneimitteln vermieden werden können. Er fordert eine Liste, eine Art Shortlist, auf der überschaubar nur die Arzneimittel und Wirkstoffe aufzulisten, auf die man keinesfalls verzichten könne. Für diese Medikamente müsste dann ein vernünftiger Preis gefunden werden und die Hersteller müssten auf der anderen Seite garantieren können, dass die Produkton und Lieferfähigkeit dieser Medikamente sichergestellt sei. Zwar gibt es bereits eine ähnliche Liste des BfArMs, die Liste der versorgungsrelevanten Wirkstoffe inklusive Impfstoffe nach Paragraf 52b Absatz 3c Arzneimittelgesetz (AMG). Allerdings sei diese Liste viel zu lang und zu umfangreich und deshalb in dieser Sache nicht hilfreich, so Ludwig.

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