Wie gut hält ein durch Covid-19-Impfung induzierter Schutz? |
Theo Dingermann |
03.05.2023 18:00 Uhr |
Die Forschenden weisen auf verschiedene Einschränkungen ihrer Metaanalyse hin. Insbesondere betonen sie, dass Schätzungen der Wirksamkeit von Impfstoffen bei laborbestätigten Infektionen immer mit Vorsicht zu interpretieren sind. Laborbestätigte Infektionen sind eine Mischung aus symptomatischen und asymptomatischen Infektionen, wobei letztere aufgrund der bevorzugten Untersuchung von symptomatischen Personen in der Regel stärker untererfasst sind. Daher warnen die Forscher davor, Schlussfolgerungen über eine unterschiedliche Dauer des Schutzes vor symptomatischen Erkrankungen und laborbestätigten Infektionen zu ziehen.
Darüber hinaus wurden in den Originalstudien, die zur Kalibrierung des entwickelten statistischen Modells des abnehmenden Schutzes herangezogen wurden, unterschiedliche Studiendesigns verwendet. Das hier verwendete Modell berücksichtigt die Heterogenität der Studienpopulation (zum Beispiel Alter, Geschlecht und Komorbiditäten) und des Studiendesigns (Kohorten- oder Fall-Kontroll-Studien).
Zudem weisen die Autoren darauf hin, dass in ihrer Analyse mögliche Unterschiede in der Abnahme des Impfschutzes bei Personen, die sich noch nie mit SARS-CoV-2 infiziert hatten, im Vergleich zu bereits infizierten Personen, nicht untersucht wurden. Derzeitige Erkenntnisse deuten darauf hin, dass eine Hybridimmunität (Impfung mit anschließender Erholung von der Infektion oder Erholung von der Infektion mit anschließender Impfung) möglicherweise dauerhafter ist als eine ausschließlich durch den Impfstoff induzierte Immunität.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.