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RKI-Modellierung
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Wie geht es weiter mit der Omikron-Welle?

Wie viele Infizierte könnte es pro Tag geben? Das Robert Koch-Institut stellt jetzt Ergebnisse von Modellierungen dazu ins Netz. Statt strikter Kontaktbeschränkungen wird eine geringe Kontaktreduktion empfohlen, um einen Rebound-Effekt zu vermeiden.
AutorKontaktdpa
Datum 04.02.2022  11:00 Uhr

Zu möglichen Verläufen der Omikron-Welle in Deutschland hat das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstag verschiedene Szenarien vorgelegt. Die Arbeit eines Teams vom RKI und der Humboldt-Universität Berlin legt unter anderem den Schluss nahe, dass das Abflachen der Welle effektiver ist als sie komplett zu unterdrücken.

Bereits geringe Kontaktreduktionen könnten zur Entlastung beitragen. Frühe, strikte und kurze Kontaktreduktionen führten hingegen zu einem starken «Rebound»-Effekt, heißt es im Papier. Damit ist gemeint, dass nach dem Aufheben der Maßnahme die Ansteckungen vergleichsweise stark hochschießen würden. Laut den Experten könnten Ausbrüche dann sogar noch größer ausfallen, da zu einem späteren Zeitpunkt die bevölkerungsweite Wirkung von Booster-Impfungen gegen Infektion bereits abgefallen wäre. Flache man die Welle ab, erreiche man kontinuierlich mehr natürliche Immunität, ohne das System zu überlasten, hieß es beim RKI.

Auch wenn weiterhin eine hohe Wirksamkeit der Impfstoffe gegen schwere Verläufe anzunehmen sei, führe eine verminderte Wirksamkeit gegen Ansteckungen zu höheren Wachstumsraten mit großen Ausbrüchen «und daher zu einer potenziell hohen Belastung des Gesundheitssystems und der kritischen Infrastruktur», fasst das Autorenteam um die Physiker Dr. Benjamin Maier und Professor Dr. Dirk Brockmann zusammen.

Derzeit 320.000 Arztbesuche pro Woche wegen Covid-19

Das RKI schätzt zudem derzeit die Zahl der Arztbesuche in Deutschland wegen Corona in der vergangenen Woche auf etwa 320.000. Die Werte der vierten Welle würden in fast allen Altersgruppen bereits deutlich überschritten, schreibt das RKI in seinem Wochenbericht von Donnerstagabend.

Nach RKI-Berechnungen waren in der Vorwoche 0,9 bis 1,8 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren an Covid-19 mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung erkrankt. Bei den Kindern bis 15 Jahre spricht das Institut von einem Betroffenen-Anteil von in etwa 1,6 bis 3,2 Prozent. Solche Berechnungen legt das RKI seit rund zwei Wochen vor – auch weil Labore und Gesundheitsämter bei der Erfassung von Infizierten am Limit sind und eine zunehmende Unvollständigkeit der Meldedaten angenommen wird. «Die 7-Tage-Inzidenz ist in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen im Alter von 5 bis 19 Jahren weiterhin am höchsten», sie sei aber auch in den älteren Altersgruppen teilweise wieder deutlich angestiegen, hält das RKI fest. 

Auch geschätzte Werte zu Krankenhausaufnahmen von mit SARS-CoV-2 infizierten Patientinnen und Patienten bewegten sich laut RKI «weiterhin auf hohem Niveau» und zeigten einen weiterhin leicht ansteigenden Trend (sogenannte adjustierte Hospitalisierungsinzidenz). Auf Intensivstationen zeige sich ein Anstieg durch die Omikron-Welle gegenwärtig nicht.

«Die Omikron-Welle kommt langsam bei der älteren Bevölkerung an», kommentierte die Behörde bei Twitter. Ein Anstieg auch bei den Älteren wird in Hinblick auf eine mögliche stärkere Belastung des Gesundheitssystems seit einiger Zeit befürchtet.

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