Wie ein Herpes im Auge behandelt wird |
Eine Herpesinfektion des Auges betrifft oft innere Bereiche des Auges und ist deshalb für Laien meist nicht zu erkennen. / © Imago Images/Depositphotos
Eine Infektion mit Herpes-simplex-Viren (HSV), insbesondere HSV1, wird in den meisten Fällen als Lippenherpes deutlich. Seltener und mit einer Inzidenz von rund 6 bis 18 Personen pro 100.000 können diese Viren auch die Augen befallen und dort Strukturen der Hornhaut infizieren.
Die sogenannte HSV-Keratitis ist eine entzündliche Erkrankung, von der alle Altersgruppen betroffen sein können. Übertragen als Schmierinfektion nach Kontakt mit einem Herpesbläschen einer anderen Person oder einer infizierten Oberfläche können Symptome am Auge, der Bindehaut und der Hornhaut entstehen.
Häufig findet die erste Infektion bereits im Kindesalter statt. Diese tritt in der Regel als leichte Keratokonjunktivitis mit Entzündungsanzeichen an Binde- und Hornhaut auf. Die Beschwerden klingen normalerweise innerhalb weniger Tage von selbst ab, weshalb weder eine Therapie noch eine Erregerdiagnostik erfolgen.
Der Augenarzt kann eine Herpesinfektion der Hornhaut mit der Spaltlampenuntersuchung schnell erkennen. / © Imago Images/BSIP
Da die Viren im Körper verbleiben, kann es in regelmäßigen Abständen zu Rezidiven kommen. Je häufiger eine Keratitis auftritt, desto wahrscheinlicher ist die Gefahr von Komplikationen, zu denen beispielsweise eine neurotrophe Keratopathie, Hornhautnarben sowie Beeinträchtigungen des Sehvermögens zählen. Besonders anfällig für eine HSV-Keratitis sind Immunsupprimierte, Kinder und Personen mit einer atopischen Dermatitis.
Kunden mit einer möglichen HSV-Keratitis beschreiben im Beratungsgespräch Symptome wie einen gesteigerten Tränenfluss, ein Fremdkörpergefühl, Schmerzen und Rötungen am betroffenen Auge sowie eine auffällige Lichtempfindlichkeit. Ergänzend können sich Bläschen außerhalb des Auges bilden, die im Verlauf einem Lippenherpes ähneln. In den meisten Fällen sind allerdings ausschließlich die Bereiche im Auge infiziert.
Die Betroffenen sollten umgehend an einen Augenarzt verwiesen werden, um die Infektion zu bewerten und eine sofortige antivirale Therapie einzuleiten. Je eher eine Behandlung begonnen wird, desto schneller wird die Virusvermehrung eingedämmt.