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HSV-Keratitis

Wie ein Herpes im Auge behandelt wird

Schmerzen, Brennen und Fremdkörpergefühl – das sind typische Symptome einer Herpes-simplex-Infektion des Auges. In den meisten Fällen infizieren die Viren die inneren Bereiche des Auges wie die Binde- und Hornhaut, was eine schnelle Diagnose deutlich erschwert. Bei Verdacht sollten Betroffene sofort einen Augenarzt aufsuchen, damit eine antivirale Therapie begonnen werden kann.
AutorKontaktCarolin Kühnast
Datum 18.08.2025  18:00 Uhr

Lokale Therapie mit Nukleosid-Analoga

Welche Behandlungsoption infrage kommt, hängt einerseits von den betroffenen Bereichen im Auge und andererseits vom Ausmaß der Infektion ab. Eine lokale Behandlung mit Nukleosid-Analoga wie Aciclovir und Ganciclovir ist laut aktueller S1-Leitlinie »Herpes simplex Virus Keratitis« aus dem April 2025 immer dann sinnvoll, wenn Bindehaut, Lidhaut und/oder die nach außen zeigende Schicht der Hornhaut betroffen sind. Die Virostatika werden fünfmal täglich in den Bindehautsack eingebracht. Nach der Applikation sollte das Auge verschlossen bleiben und der Augapfel bewegt werden, damit sich der Wirkstoff im Auge gleichmäßig verteilen kann.

Der Behandlungszeitraum richtet sich nach dem Ausmaß der Keratitis, sollte aber nach dem vollständigen Abklingen der Beschwerden für weitere drei Tage mit größeren Zeitabständen fortgeführt werden. Nach der Applikation kann ein leichtes Brennen und verschwommenes Sehen auftreten. Die Produkte sind in der Regel für vier Wochen bei Raumtemperatur haltbar, Kontaktlinsen müssen während des Behandlungszeitraums entfernt werden.

Topische Glucocorticoide nicht immer sinnvoll

Um die Entzündungsanzeichen der HSV-Keratitis zu behandeln, können lokal Glucocorticoide wie Prednisolonacetat, Loteprednol oder Dexamethason eingesetzt werden. Sie sind nur dann indiziert, wenn tiefer liegende Schichten der Hornhaut wie das Endothel betroffen sind, und werden je nach Wirkstoff mehrmals täglich angewendet. Die Therapie muss unter engmaschiger Kontrolle durch den Augenarzt erfolgen, da bei längerfristiger Behandlung Komplikationen wie ein erhöhter Augeninnendruck oder ein Glaukom entstehen können.

Bei Geschwüren oder dem Verdacht auf eine bakterielle Superinfektion werden in einigen Fällen auch antibiotische Topika in Erwägung gezogen. Präparate zur Anwendung am Auge sollten immer mit einem Mindestabstand von 15 Minuten zueinander appliziert werden, wobei die Salbe stets das Schlusslicht bildet.

Ein starker Befall oder eine Infektion bei Risikopatienten erfordert meist den systemischen Einsatz von Nukleosid-Analoga. Die Leitlinienautoren empfehlen Aciclovir 400 mg fünfmal täglich oder Valaciclovir 500 bis 1000 mg zwei- bis dreimal täglich, wobei die Dosis bei eingeschränkter Nierenfunktion angepasst werden muss. Der Behandlungszeitraum ist individuell, beträgt aber durchschnittlich fünf Tage.

Die Tabletten sollten nach einer Mahlzeit mit viel Flüssigkeit eingenommen werden und können häufig Nebenwirkungen wie Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Juckreiz auslösen. Besteht der Verdacht auf eine mögliche Resistenz, sollte auf Famciclovir 500 mg zwei- bis dreimal täglich ausgewichen werden. Bei Patienten, die unter häufigen Rezidiven von mehr als zwei Infektionen pro Jahr leiden, muss eine langfristige Behandlung mit Aciclovir 400 mg zweimal täglich oder Valaciclovir 500 mg einmal täglich unter regelmäßiger Überprüfung der Nierenfunktion in Erwägung gezogen werden.

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