»Werden Sie Vorreiter beim Umweltschutz« |
Diskutierten über das Thema Nachhaltigkeit (von links): BAH-Hauptgeschäftsführer Hubertus Crantz, Bettina Hoffmann, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesumweltministerium und Stephan Müller, Leiter der Abteilung Wasser beim Schweizer Bundesamt für Umwelt. / Foto: Svea Pietschmann/BAH
Medikamente sind zwar für die medizinische Versorgung wichtig, können jedoch die Umwelt belasten. So gelangen Arzneimittelrückstände mit dem Abwasser über die Kläranlagen in die Gewässer und können dort Schaden anrichten, warnte Bettina Hoffmann, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Bei der Mitgliederversammlung des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller (BAH) am gestrigen Mittwoch referierte sie über das Thema »Nachhaltigkeit«.
In ihrem Vortrag stellte die Grünen-Politikerin die Nationale Wasserstrategie vor, die das Bundeskabinett am 15. März dieses Jahres beschlossen hatte. Damit will die Bundesregierung Maßnahmen zum Wasserschutz in allen relevanten Sektoren bündeln – von der Landwirtschaft und dem Naturschutz über Verwaltung und Verkehr bis hin zur Stadtentwicklung und Industrie. Die Strategie ist nach Angaben des BMUV auf den Zeitraum bis 2050 ausgelegt. Ziel ist es, einen naturnahen Wasserhaushalt wiederherzustellen und die Wasserwirtschaft klimaresilient zu machen. Damit Gewässer wieder sauberer werden, soll die Einleitung von Rückständen und Spurenstoffen begrenzt werden, informierte Hoffmann.
Sie rief die Pharmaunternehmen auf, die Strategie zu unterstützen. So seien die Hersteller gefragt, an ihren Produktionsstandorten den Umweltschutz zu verbessern. Hoffmann erinnerte auch daran, dass die Verantwortung der Hersteller erweitert worden war. So seien gemäß der kommunalen Abwasser-Richtlinie alle Hersteller aufgefordert, sich an der Finanzierung der vierten Reinigungsstufe in Kläranlagen zu beteiligen. Doch auch damit werde es nicht möglich sein, alle Arzneimittelrückstände aufzubereiten. »Das Gebot der Stunde ist daher, Einleitungen schon im Vorfeld zu verhindern«, machte Hoffmann deutlich. So sei es ratsam, Arzneimittel umsichtig und sparsam zu verwenden. Um das zu erreichen, empfahl sie, die Bürgerinnen und Bürger entsprechend zu informieren. Zudem appellierte sie an alle Arzneimittelhersteller, sich am Runden Tisch zum Thema zu beteiligen.